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Der große Kampf
Auf diese Worte gab Jesus die erste und bestürzende Erwiderung:
„Wahrlich ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem andern
bleiben, der nicht zerbrochen werde.“
Matthäus 24,2
.
Die Jünger verbanden mit der Zerstörung Jerusalems die Ereig-
nisse der persönlichen Wiederkunft Christi in zeitlicher Herrlichkeit,
um den Thron des Weltreiches einzunehmen, die unbußfertigen Ju-
den zu strafen und das römische Joch zu zerbrechen. Der Herr hatte
ihnen gesagt, daß er wiederkommen werde; deshalb richteten sich
ihre Gedanken bei der Erwähnung der göttlichen Strafgerichte über
Jerusalem auf jene Wiederkunft. Und als sie auf dem Ölberg um den
Heiland versammelt waren, fragten sie ihn: „Sage uns, wann wird
das geschehen? Und welches wird das Zeichen sein deiner Zukunft
und des Endes der Welt?“
Matthäus 24,3
.
Die Zukunft war den Jüngern barmherzigerweise verhüllt. Hätten
sie zu jener Zeit die zwei furchtbaren Tatsachen — des Heilandes
Leiden und Tod sowie die Zerstörung ihrer Stadt und des Tempels —
völlig verstanden, so wären sie von Entsetzen überwältigt worden.
Christus gab ihnen einen Umriß der wichtigsten Ereignisse, die vor
dem Ende der Zeit eintreten sollen. Seine Worte wurden damals
nicht völlig begriffen; aber ihr Sinn sollte enthüllt werden, sobald
sein Volk der darin gegebenen Belehrung bedurfte. Die von ihm
ausgesprochene Prophezeiung galt einem doppelten Geschehen: sie
bezog sich auf die Zerstörung Jerusalems, und gleichzeitig schilderte
sie die Schrecken des Jüngsten Tages.
Jesus erzählte den lauschenden Jüngern von den Strafgerich-
ten, die über das abtrünnige Israel kommen würden, und sprach
besonders von der vergeltenden Heimsuchung, die es wegen der
Verwerfung und Kreuzigung des Messias ereilen sollte. Untrügliche
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Zeichen würden dem furchtbaren Ende vorausgehen. Die gefürchte-
te Stunde bräche schnell und unerwartet herein. Der Heiland warnte
seine Nachfolger: „Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Ver-
wüstung (davon gesagt ist durch den Propheten Daniel), daß er steht
an der heiligen Stätte (wer das liest, der merke darauf!), alsdann flie-
he auf die Berge, wer im jüdischen Lande ist.“
Matthäus 24,15.16
;
Lukas 21,20
. Wenn die Römer ihre Standarten mit den heidnischen
Symbolen auf den heiligen Boden, der sich auch auf einige hundert
Meter Landes außerhalb der Stadtmauern erstreckte, aufgepflanzt
hätten, dann sollten sich die Nachfolger Christi durch die Flucht