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Eine große religiöse Erweckung
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vorzubereiten, gleichwie Noah die Arche baute.
Soweit Wolff zu
den Einwänden, daß niemand Zeit und Stunde wisse.
Hinsichtlich der volkstümlichen Auslegung oder Mißdeutung
der Heiligen Schrift schrieb Wolff: „Der größere Teil der christlichen
Kirche ist von dem klaren Sinn der Heiligen Schrift abgewichen
und hat sich der trügerischen Lehre des Buddhismus zugewandt, die
vorgibt, daß das zukünftige Glück der Menschen in einem Hin- und
Herschweben in der Luft bestehe; sie nimmt an, daß Heiden darunter
zu verstehen seien, wenn sie Juden lesen; daß die Kirche gemeint
sei, wenn sie Jerusalem lesen; daß es Himmel bedeute, wenn es
heißt Erde; daß an den Fortschritt der Missionsgesellschaften zu
denken sei, wenn vom Kommen des Herrn die Rede ist; und daß
unter dem Ausdruck ‚auf den Berg des Hauses Gottes gehen‘ eine
große Versammlung der Methodisten zu verstehen sei.
Während der vierundzwanzig Jahre von 1821 bis 1845 bereiste
Wolff viele Länder. In Afrika besuchte er Ägypten und Abessinien;
in Asien Palästina, Syrien, Persien, Buchara (Turkestan) und Indien.
Auch nach den Vereinigten Staaten kam er. Bei der Hinreise predigte
er auf der Insel St. Helena. Im August des Jahres 1837 traf er in
Neuyork ein; nachdem er in jener Stadt gesprochen hatte, predigte er
in Philadelphia und Baltimore und ging schließlich nach Washington.
„Hier wurde mir“, sagte er, „auf Vorschlag des Expräsidenten John
Quincy Adams in einem der Häuser des Kongresses einstimmig die
Benutzung des Kongreßsaales für einen Vortrag zur Verfügung ge-
stellt, den ich an einem Samstag in Gegenwart sämtlicher Mitglieder
des Kongresses, des Bischofs von Virginia sowie der Geistlichkeit
und der Bürger von Washington hielt. Die Mitglieder der Regierung
von New Jersey und Pennsylvanien zollten mir die gleiche Ehre. In
ihrer Gegenwart hielt ich Vorlesungen über meine Forschungen in
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Asien sowie auch über die persönliche Regierung Jesu Christi.
Dr. Wolff bereiste die unzivilisiertesten Länder ohne den Schutz
irgendeiner europäischen Regierung; er erduldete viele Mühsale
und war von zahllosen Gefahren umgeben. Er bekam Stockschläge
auf die Fußsohlen, mußte hungern, wurde als Sklave verkauft und
dreimal zum Tode verurteilt. Räuber fielen ihn an, und manchmal
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Wolff, „Forschungen und Missionswirken“ 404.405
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Wolff, „Tagebuch“ 96
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Wolff, „Tagebuch“ 377