Seite 376 - Der gro

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Der große Kampf
hatte, war besorgt, sein Unrecht gutzumachen. Alle, die in Christus
Frieden fanden, sehnten sich danach, auch andere an den Segnungen
teilhaben zu sehen. Die Herzen der Eltern wandten sich ihren Kin-
dern, und die Herzen der Kinder ihren Eltern zu. Die Schranken des
Stolzes und der Zurückhaltung setzte man beiseite. Tiefempfundene
Bekenntnisse wurden abgelegt, und Familienmitglieder arbeiteten
für das Heil derer, die ihnen am nächsten und teuersten waren. Oft
hörte man ernste Fürbitten. Überall beteten Seelen in tiefer Angst
zu Gott. Viele rangen die ganze Nacht im Gebet um die Gewiß-
heit, daß ihre Sünden vergeben seien, oder um die Bekehrung ihrer
Verwandten oder Nachbarn.
Menschenklassen aller Art strömten zu den Versammlungen der
Adventisten. Reich und arm, hoch und niedrig wollte aus verschie-
denen Gründen die Lehre von der Wiederkunft Christi vernehmen.
Während seine Diener die Gründe des Glaubens darlegten, hielt der
Herr den Geist des Widerstandes im Zaum. Oft war das Werkzeug
schwach, aber der Geist Gottes gab seiner Wahrheit Macht. Die Ge-
genwart heiliger Engel bekundete sich in diesen Versammlungen,
und täglich stellten sich viele auf die Seite der Gläubigen. Wenn die
Beweise für die baldige Ankunft Christi wiederholt wurden, lauschte
eine große Menge in atemlosem Schweigen den feierlichen Worten.
Himmel und Erde schienen sich einander zu nähern. Jung und alt
verspürte die Macht Gottes. Die Menschen suchten ihre Wohnungen
auf mit Lobpreisungen Gottes auf ihren Lippen, und der fröhliche
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Klang ertönte durch die Stille der Nacht. Niemand, der jenen Ver-
sammlungen beiwohnte, kann je jene bedeutungsvollen Vorgänge
vergessen.
Die Verkündigung einer bestimmten Zeit für das Kommen Chri-
sti rief unter vielen Menschen aus allen Klassen großen Widerstand
hervor, angefangen von den Predigern auf der Kanzel bis zum verwe-
gensten dem Himmel trotzenden Sünder. Die Worte der Weissagung
gingen in Erfüllung: „Und wisset das aufs erste, daß in den letz-
ten Tagen kommen werden Spötter, die nach ihren eigenen Lüsten
wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Zukunft? denn
nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von An-
fang der Kreatur gewesen ist.“
2.Petrus 3,3.4
. Viele, die vorgaben,
ihren Heiland zu lieben, erklärten, daß sie keine Einwände gegen
die Lehre von seiner Wiederkunft zu machen hätten; sie seien nur