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Eine große religiöse Erweckung
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gegen die festgesetzte Zeit. Gottes Auge las jedoch, was in ihrem
Herzen war. Sie wünschten nichts davon zu hören, daß Christus
kommen werde, um die Welt in Gerechtigkeit zu richten. Sie wa-
ren ungetreue Diener, ihre Werke konnten die Prüfung Gottes nicht
ertragen, und sie fürchteten sich, ihrem Herrn zu begegnen. Gleich
den Juden zur Zeit Christi waren sie nicht vorbereitet, Jesus zu be-
grüßen. Sie weigerten sich nicht nur, die deutlichen Beweise aus
der Schrift zu hören, sondern verlachten auch die, welche auf den
Herrn warteten. Satan und seine Engel frohlockten und schleuderten
Christus und den heiligen Engeln Schmähungen ins Angesicht, daß
sein angebliches Volk ihn so wenig liebe und sein Erscheinen nicht
wünsche.
„Niemand weiß den Tag oder die Stunde“, lautete die von den
Verwerfern des Adventglaubens am häufigsten vorgebrachte Entgeg-
nung. Die Bibelstelle heißt: „Von dem Tage aber und von der Stunde
weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein
Vater.“
Matthäus 24,36
. Eine klare und zutreffende Auslegung die-
ser Bibelstelle gaben die, welche auf ihren Herrn warteten, und der
falsche Gebrauch, den ihre Gegner davon machten, zeigte sich deut-
lich. Jene Worte sprach Christus in der denkwürdigen Unterhaltung
mit seinen Jüngern auf dem Ölberg, als er zum letztenmal aus dem
Tempel gegangen war. Die Jünger hatten die Frage gestellt: „Wel-
ches wird das Zeichen sein deiner Zukunft und des Endes der Welt?“
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Jesus nannte ihnen bestimmte Zeichen und sagte: „Wenn ihr das
alles sehet, so wisset, daß es nahe vor der Tür ist.“
Matthäus 24,3.33
.
Ein Ausspruch des Heilandes darf nicht so dargestellt werden, daß
er dem andern widerspricht. Wenn auch niemand Tag und Stunde
seines Kommens weiß, so werden wir doch unterrichtet, und wir
müssen wissen, wann die Zeit nahe ist. Wir werden ferner belehrt,
daß es ebenso verderblich für uns ist, seine Warnung zu mißachten
und der Zeit seines Kommens keine Beachtung zu schenken oder
die Annahme dieser Erkenntnis zu verweigern, wie es für die in den
Tagen Noahs Lebenden verderblich war, nicht zu wissen, wann die
Sintflut kommen sollte. Das Gleichnis im selben Kapitel, das den
treuen Knecht mit dem ungetreuen vergleicht und das Urteil dessen
anführt, der in seinem Herzen sagte: „Mein Herr kommt noch lange
nicht“, zeigt, wie Christus bei seiner Wiederkunft die Gläubigen
ansehen und belohnen wird, welche wachen und sein Kommen ver-