Seite 385 - Der gro

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Eine verworfene Warnung
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welche die Menschen von ihm trennten. Hätten sie die Botschaft
vom Himmel angenommen, ihre Herzen vor dem Herrn gedemütigt
und aufrichtig die Vorbereitung gesucht, um in seiner Gegenwart
bestehen zu können, so wäre der Geist und die Macht Gottes unter
ihnen offenbart worden. Die Gemeinde würde abermals den glück-
lichen Zustand der Einheit, des Glaubens und der Liebe erreicht
haben, der in den Tagen der Apostel bestand, als alle Gläubigen „ein
Herz und eine Seele“ waren und „das Wort Gottes mit Freudigkeit“
redeten, als der Herr hinzutat „täglich, die da selig wurden, zu der
Gemeinde“.
Apostelgeschichte 4,31.32
;
Apostelgeschichte 2,47
.
Nähmen die bekennenden Christen das Licht an, wie es aus
dem Worte Gottes auf sie scheint, so erreichten sie jene Einigkeit,
um die der Heiland für sie bat und die der Apostel beschreibt als
„die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens“. Das ist, sagt
er, „ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf einerlei
Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“.
Epheser
4,3-5
.
Derart segensreich waren die Folgen für die, welche die Ad-
ventbotschaft annahmen. Jene Gläubigen kamen aus verschiedenen
religiösen Gemeinschaften; aber die trennenden Schranken wurden
niedergerissen. Einander widersprechende Glaubensbekenntnisse
wurden vernichtet, die schriftwidrige Hoffnung eines tausendjähri-
gen Friedensreiches auf Erden aufgegeben, falsche Ansichten über
die Wiederkunft Christi berichtigt, Stolz und Gleichstellung mit der
Welt beseitigt, Unrecht wiedergutgemacht, Herzen in inniger Ge-
meinschaft vereint, und Liebe und Freude herrschten. Vollbrachte
die Lehre dies für die wenigen, die sie annahmen, so würde sie das
gleiche für alle vollbracht haben, falls alle sie angenommen hätten.
Aber die Kirchen als Ganzes nahmen die Warnung nicht an. Ihre
Prediger, die als Wächter als erste dazu bestimmt gewesen wären, die
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Anzeichen der Wiederkunft Christi zu erkennen, hatten die Wahrheit
weder aus den Zeugnissen der Propheten noch an den Zeichen der
Zeit erkannt. Da weltliche Hoffnungen und Ehrgeiz ihr Herz erfüll-
ten, war die Liebe zu Gott und der Glaube an sein Wort erkaltet, und
als die Adventlehre gepredigt wurde, erweckte sie bei ihnen nur Vor-
urteil und Unglauben. Die Tatsache, daß die Botschaft größtenteils
von Laien verkündigt wurde, führte man als einen Beweis gegen sie
an. Wie vor alters wurde dem deutlichen Zeugnis des Wortes Gottes