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Eine verworfene Warnung
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ein altertümliches Abendessen oder eine Mahlzeit — irgend etwas,
um das Volk zu belustigen.“
Gouverneur Washburn von Wisconsin erklärte in seiner Jahres-
botschaft vom 9. Januar 1873: „Es scheinen Gesetze notwendig
zu werden, um Schulen schließen zu können, die geradezu Spieler
heranzüchten. Man findet solche überall. Selbst die Kirche (ohne
Zweifel unwissentlich) läßt sich oft darüber ertappen, daß sie des
Teufels Werk ausführt. Wohltätigkeitskonzerte Prämienunterneh-
mungen, Verlosungen, oft um religiösen und Wohltätigkeitszwecken,
häufig aber auch um weit geringeren Absichten zu dienen, werden
veranstaltet; Lotterien, Preispakete usw. erfüllen den Zweck, Geld
zu erlangen, ohne den entsprechenden Wert dafür zu geben. Nichts
ist so entsittlichend, so berauschend, besonders für die Jugend, als
der Gewinn von Geld oder Gut, ohne dafür zu arbeiten. Wenn sich
achtbare Personen mit derartigen Glücksunternehmen befassen und
ihr Gewissen damit beruhigen, daß das Geld für einen guten Zweck
angewandt werde, dann kann man sich nicht wundern, wenn die Ju-
gend so oft in solche Gewohnheiten verfällt, die durch die Erregung
der Glücksspiele leicht hervorgerufen werden.“
Der Geist, sich der Welt anzupassen, durchdringt alle Kirchen
des ganzen Christentums. Robert Atkins malte in einer in London
gehaltenen Predigt ein dunkles Bild von dem geistlichen Verfall, der
in England herrschte. Er sagte: „Die wahrhaft Gerechten auf Erden
werden weniger, und niemand nimmt es zu Herzen. Die heutigen
Bekenner der Religion in jeder Kirche lieben die Welt, passen sich
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ihr an, trachten nach persönlicher Bequemlichkeit und streben nach
Ansehen. Sie sind berufen, mit Christus zu leiden, aber sie schrecken
schon vor einem Schmähwort zurück ... Abfall, Abfall, Abfall! steht
vorn an jeder Kirche geschrieben, und wüßten sie es nur und könnten
sie es fühlen, so wäre noch Hoffnung da; doch ach! sie rufen: Wir
sind reich und haben gar satt und bedürfen nichts.
Die große, Babylon zur Last gelegte Sünde ist, daß es mit dem
Wein ihrer Hurerei alle Heiden getränkt hat. Dieser betäubende
Becher, den es der Welt anbietet, stellt die falschen Lehren dar,
die es als Folge seiner ungesetzlichen Verbindung mit den Großen
der Erde angenommen hat. Freundschaft mit der Welt verdirbt den
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Atkins, „Second Advent Library“, Traktat Nr. 39