Seite 392 - Der gro

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Der große Kampf
sondern müssen dem zeitbejahenden Ohr weich und gefällig klin-
gen. Auf diese Weise werden der Zeitmode huldigende Sünder in
die Kirchenbücher eingetragen und sogenannte Modesünden unter
dem Deckmantel der Gottseligkeit verborgen.
Eine führende weltliche Zeitung, die sich über die gegenwärtige
Haltung der bekenntlichen amerikanischen Christen der Welt ge-
genüber ausspricht, schrieb: „Allmählich hat sich die Kirche dem
Zeitgeist ergeben und ihre gottesdienstlichen Formen den modernen
Bedürfnissen angepaßt ... In der Tat verwendet die Kirche alles als
ihr Werkzeug, was hilft, die Religion anziehend zu machen.“ Ein
Schreiber im Neuyorker „Independent“ sprach folgendermaßen vom
Methodismus, wie er ist: „Die Trennungslinie zwischen den Gottes-
fürchtigen und den Gottlosen verblaßt zu einem Halbschatten, und
auf beiden Seiten sind eifrige Männer bemüht, alle Unterschiede zwi-
schen ihrer Handlungsweise und ihren Vergnügungen zu verwischen
... Die Volkstümlichkeit der Religion trägt ungeheuer viel dazu bei,
die Zahl derer zu vermehren, die sich ihre Segnungen verschaffen
möchten, ohne redlich ihren Pflichten nachzukommen.“
Howard Crosby sagte: „Es ist eine sehr ernste Sache, daß Christi
Kirche so wenig den Absichten des Herrn nachkommt. Wie die
Juden vor alters durch ein freundschaftliches Verhältnis mit Götzen-
dienern ihre Herzen von Gott abwandten,... so verläßt die heutige
Kirche Christi durch ihre falsche Partnerschaft mit der ungläubigen
Welt die göttlichen Richtlinien ihres wahren Lebens und gibt sich
den verderblichen, wenngleich oft scheinbar richtigen Gewohnheiten
einer unchristlichen Gesellschaft hin und benutzt Beweisführungen
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und kommt zu Schlüssen, die den Offenbarungen Gottes fremd und
dem Wachstum in der Gnade zuwider sind.
In dieser Flut von Weltlichkeit und Vergnügungssucht gehen
Selbstverleugnung und Selbstaufopferung um Christi willen beinahe
gänzlich verloren. „Manche Männer und Frauen, die sich jetzt in
unseren Kirchen rege betätigen, wurden als Kinder dazu angehalten,
Opfer zu bringen, damit sie imstande wären, für Christus etwas zu
geben oder zu tun.“ Doch „falls es nun an Mitteln fehlt,... darf
niemand aufgefordert werden, etwas zu geben. O nein, haltet einen
Basar ab, veranstaltet eine Schau lebender Bilder, ein Scheinverhör,
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Crosby, „The Healthy Christian: An Appeal to the Church“ 141.142