Seite 42 - Der gro

Basic HTML-Version

38
Der große Kampf
Satan sie nach seinem Willen beherrschen konnte. Die schrecklichen
Grausamkeiten, die bei der Zerstörung Jerusalems verübt worden
waren, kennzeichnen Satans rachsüchtige Macht über jene, die sich
seiner verderbenbringenden Herrschaft unterstellen.
Wir können nicht ermessen, wieviel wir Christus für den Frieden
und Schutz schuldig sind, deren wir uns erfreuen. Es ist die mäßigen-
de Kraft Gottes, die verhindert, daß die Menschen völlig unter die
Herrschaft Satans geraten. Die Ungehorsamen und die Undankba-
ren haben allen Grund, Gott für seine Gnade und Langmut dankbar
zu sein, weil er die grausame, boshafte Macht des Bösen im Zaum
hält. Überschreiten aber die Menschen die Grenzen der göttlichen
Nachsicht, dann wird jene Einschränkung aufgehoben. Gott tritt dem
Sünder nicht als Scharfrichter gegenüber, sondern er überläßt jene,
die seine Gnade verwerfen, sich selbst, damit sie ernten, was sie
[36]
gesät haben. Jeder verworfene Lichtstrahl, jede verschmähte oder
unbeachtete Warnung, jede geduldete Leidenschaft, jede Übertre-
tung des Gesetzes Gottes ist eine Saat, die ihre bestimmte Ernte
hervorbringen wird. Der Geist Gottes wird sich schließlich von dem
Sünder, der sich ihm beharrlich widersetzt, zurückziehen, und dann
bleibt dem Betreffenden weder die Kraft, die bösen Leidenschaften
der Seele zu beherrschen, noch der Schutz, der ihn vor der Bosheit
und Feindschaft Satans bewahrt. Die Zerstörung Jerusalems ist eine
furchtbare und ernste Warnung an alle, die das Anerbieten der gött-
lichen Gnade geringachten und den Mahnrufen der Barmherzigkeit
Gottes widerstehen. Niemals wurde ein entscheidenderes Zeugnis
für den Abscheu Gottes gegenüber der Sünde und für die sichere
Bestrafung der Schuldigen gegeben.
Die Weissagung des Heilandes, die die göttliche Heimsuchung
Jerusalems ankündigte, wird noch eine andere Erfüllung finden, von
der jene schreckliche Verwüstung nur ein schwacher Abglanz ist.
In dem Schicksal der auserwählten Stadt können wir das Los einer
Welt sehen, die Gottes Barmherzigkeit von sich gewiesen und sein
Gesetz mit Füßen getreten hat. Grauenhaft sind die Berichte des
menschlichen Elends, das die Erde während der langen Jahrhunderte
des Verbrechens erlebte. Das Herz wird beklommen und der Geist
verzagt, wenn wir über diese Dinge nachdenken. Schrecklich waren
die Folgen, als die Macht des Himmels verworfen wurde. Doch
ein noch furchtbareres Bild wird uns in den Offenbarungen über