Seite 459 - Der gro

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Ein Werk der Erneuerung
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solcher Ansichten und häuft dadurch Schmach auf die große Ad-
ventbewegung von 1843 und 1844. Die in diesem Irrtum beharren,
werden schließlich eine zu weit in die Zukunft hinausgerückte Zeit
für die Wiederkunft Christi festsetzen. Sie werden sich in falscher
Sicherheit wiegen, und viele werden erst Aufklärung finden, wenn
es zu spät ist.
Die Geschichte Israels vor alters ist eine treffliche Veranschau-
lichung der vergangenen Erfahrung der Adventisten. Gott leitete
sein Volk in der Adventbewegung, gleichwie er die Kinder Israel bei
ihrem Auszug aus Ägypten führte. Durch die große Enttäuschung
wurde ihr Glaube geprüft, wie der der Hebräer am Roten Meer. Hät-
ten sie immer der leitenden Hand vertraut, die in ihrer vergangenen
Erfahrung mit ihnen gewesen war, so würden sie das Heil Gottes
gesehen haben. Wenn alle, die in der Bewegung des Jahres 1844
vereint arbeiteten, die dritte Engelsbotschaft angenommen und sie in
der Kraft des Heiligen Geistes verkündigt hätten, so würde der Herr
mächtig durch ihre Bemühungen gewirkt haben. Eine Flut von Licht
hätte sich über die Welt ergossen, die Bewohner der Erde wären
schon vor Jahren gewarnt, das Schlußwerk vollendet worden, und
Christus wäre zur Erlösung seines Volkes gekommen.
Es lag nicht im Willen Gottes, daß Israel vierzig Jahre in der
Wüste umherziehen sollte; er wollte es unmittelbar ins Land Kanaan
führen und es dort als ein heiliges und glückliches Volk ansiedeln.
Aber „wir sehen, daß sie nicht haben können hineinkommen um des
Unglaubens willen“.
Hebräer 3,19
. Infolge ihres beständigen Abfalls
kamen sie in der Wüste um, und es wurden andere erweckt, um in
das Gelobte Land einzuziehen. Ebenso war es nicht der Wille Gottes,
daß die Wiederkunft Christi so lange verziehen und sein Volk so
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viele Jahre in dieser sünden- und sorgenbeladenen Welt verweilen
sollte. Aber der Unglaube trennte die Menschen von Gott. Als sie
sich weigerten, die Aufgabe zu erfüllen, die er ihnen angewiesen
hatte, wurden andere berufen, die Botschaft zu verkündigen. Aus
Barmherzigkeit gegen die Welt verzögert Christus sein Kommen,
damit den Sündern Gelegenheit geboten werde, die Warnung zu
vernehmen und in ihm Zuflucht zu finden vor dem Zorn Gottes, der
ausgegossen werden soll.
Heute wie damals erregt die Verkündigung einer Wahrheit Wi-
derstand, die die Sünden und Irrtümer der Zeit rügt. „Wer Arges tut,