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Der große Kampf
11,33
. Wir können seine Handlungsweise mit uns und die ihn lei-
tenden Beweggründe so weit begreifen, daß wir unbegrenzte Liebe
und Barmherzigkeit, verbunden mit unendlicher Macht, erkennen
können. Unser himmlischer Vater ordnet alles in Weisheit und Ge-
rechtigkeit, und wir dürfen nicht unzufrieden oder mißtrauisch sein,
sondern müssen uns in ehrfurchtsvoller Demut beugen. Er wird uns
soviel von seinen Absichten enthüllen, wie zu unserem Besten dient;
darüber hinaus müssen wir dem vertrauen, der allmächtig und dessen
Herz voller Liebe ist.
Während Gott dem Glaubenden genügend Beweise gibt, wird er
niemals alles beseitigen, was den Unglauben entschuldigen könnte.
Wer nach irgendeiner Stütze für seinen Zweifel sucht, wird sie auch
finden. Wer sich weigert, Gottes Wort anzunehmen und zu befol-
gen, bis jeder Einwand beseitigt ist, so daß nicht länger Anlaß zum
Zweifeln besteht, wird nie zum Licht kommen.
Das Mißtrauen gegen Gott ist eine natürliche Folge des nicht
erneuerten Herzens, das Gott feind ist. Der Glaube wird von dem
Heiligen Geist eingegeben und gedeiht, wenn er gepflegt wird. Nie-
mand kann ohne entschlossenes Bemühen im Glauben wachsen. Der
Unglaube verstärkt sich, je nachdem er ermutigt wird; und wenn
Menschen zweifeln und kritteln, statt sich mit den Beweisen zu be-
schäftigen, die Gott zur Befestigung ihres Glaubens gegeben hat,
werden sie ihre Zweifel immer mehr bestätigt finden.
Die an Gottes Verheißungen zweifeln und den Versicherungen
seiner Gnade mißtrauen, entehren ihn. Ihr Einfluß neigt dazu, an-
dere von Christus zu trennen, statt sie zu ihm zu ziehen. Sie sind
unfruchtbare Bäume, die ihre dürren Zweige weit ausbreiten und da-
durch andern Pflanzen das Sonnenlicht wegnehmen, so daß diese in
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dem kalten Schatten verwelken und absterben. Ihr Lebenswerk wird
unaufhörlich gegen sie zeugen. Sie säen den Samen des Zweifels
und des Unglaubens, der unausbleiblich seine Ernte bringen wird.
Für diejenigen, die aufrichtig danach trachten, von Zweifeln frei
zu werden, gibt es nur einen Weg: statt das anzuzweifeln und zu
bekritteln, was sie nicht verstehen, müssen sie auf das ihnen bereits
scheinende Licht achtgeben, dann werden sie größeres Licht emp-
fangen. Erfüllen sie jede Aufgabe, die sie klar erkannt haben, dann
werden sie fähig, auch jene Aufgaben zu verstehen und auszuführen,
über die sie jetzt noch im Zweifel sind.