Seite 537 - Der gro

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Die erste große Täuschung
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Herrlichkeit wird nicht erhöht durch eine solche endlose Verewigung
der beständig zunehmenden Sünde.
Es liegt außerhalb der Fähigkeit des menschlichen Geistes das
Übel abzuschätzen, das durch die falsche Lehre von der ewigen Qual
geschaffen worden ist. Die Religion der Bibel, die voller Liebe und
Güte und überaus reich an Erbarmen ist, wird durch den Aberglau-
ben verfinstert und in Schrecken gehüllt. Ist es verwunderlich, daß
unser gnadenreicher Schöpfer gefürchtet, gescheut und sogar gehaßt
wird, wenn wir bedenken, in welchen falschen Farben Satan das
Wesen Gottes gemalt hat? Die entsetzlichen Vorstellungen von Gott,
wie sie durch jene Lehren von der Kanzel herunter über die Welt
verbreitet wurden, haben Tausende, ja Millionen von Zweiflern und
Ungläubigen hervorgerufen.
Die Ansicht von einer ewigen Qual ist eine der falschen Lehren,
die zu dem Greuelwein des geistlichen Babylons gehören, mit dem es
die Völker trunken macht.
Offenbarung 14,8
;
Offenbarung 17,2
. Wie
Diener Christi diese falsche Lehre annehmen und sie von geweihter
Stätte herab verkündigen konnten, ist in der Tat unverständlich. Sie
empfingen sie, wie auch den falschen Sabbat, von Rom. Wohl haben
große und gute Männer diese Lehre auch gepredigt; aber ihnen war
darüber nicht die Erkenntnis geworden wie uns heute. Sie waren nur
für das Licht verantwortlich, das zu ihrer Zeit schien; wir müssen
Rechenschaft ablegen über das Licht, das in unserer Zeit scheint.
Wenden wir uns von dem Zeugnis des Wortes Gottes ab und nehmen
wir falsche Lehren an, weil unsere Väter sie verbreiteten, so fallen
wir unter die über Babylon ausgesprochene Verdammnis; wir trinken
von dem Wein ihrer Greuel.
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Sehr viele Menschen, denen die Lehre von einer ewigen Qual
anstößig ist, werden zu dem entgegengesetzten Irrtum getrieben. Sie
sehen, daß die Heilige Schrift Gott als ein Wesen der Liebe und der
Barmherzigkeit darstellt, und sie können nicht glauben, daß er seine
Geschöpfe dem verzehrenden Feuer einer ewig brennenden Hölle
überlassen werde.
Durch die Behauptung, daß die Seele an und für sich unsterblich
sei, kommen sie zu dem Schluß, daß alle Menschen schließlich ge-
rettet werden. Die Drohungen der Bibel sind, nach ihrer Auffassung,
nur dazu bestimmt, die Menschen durch Furcht zum Gehorsam zu
bringen, aber nicht um buchstäblich erfüllt zu werden. Auf diese