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Die trübselige Zeit
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Flut des Übels zu widerstehen und sie einzudämmen. Sie fühlen, daß
Satans Heere weniger Macht haben würden, sie zu überwältigen,
falls sie alle ihre Fähigkeit im Dienste Christi eingesetzt hätten und
von Kraft zu Kraft vorangegangen wären.
Sie kasteien ihre Seelen vor Gott, wobei sie darauf hinweisen,
daß sie ihre vielen Sünden bereut haben, und sich auf das Verspre-
chen des Heilandes berufen: „Er ... wird mir Frieden schaffen; Frie-
den wird er mir dennoch schaffen.“
Jesaja 27,5
. Ihr Glaube wankt
nicht, weil ihre Gebete nicht augenblicklich erhört werden. Obwohl
sie heftigste Angst, Schrecken und Not erleiden, hören sie doch nicht
auf, zu Gott zu flehen. Sie ergreifen die Kraft Gottes, wie Jakob sich
an den Engel des Bundes klammerte, und ihre Seelen sprechen: „Ich
lasse dich nicht, du segnest mich denn!“
Hätte Jakob nicht zuvor seine Sünde, die Erlangung der Erstge-
burt durch Betrug, bereut, so würde Gott sein Gebet nicht erhört und
sein Leben nicht gnädig bewahrt haben. Ebenso würden auch die
Kinder Gottes überwältigt werden, wenn in der trübseligen Zeit, da
sie von Angst und Schrecken gepeinigt sind, noch nicht bekannte
Sünden vor ihnen auftauchten; Verzweiflung würde ihren Glauben
ersticken, und sie könnten kein Vertrauen haben, bei Gott um Er-
rettung zu bitten. Aber während sie sich des tiefen Gefühls ihrer
Unwürdigkeit bewußt sind, haben sie keine verborgenen Fehler zu
enthüllen. Ihre Sünden sind schon vorher beurteilt und ausgetilgt
worden, und sie gedenken ihrer nicht mehr.
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Satan verleitet viele zu glauben, daß Gott ihre Untreue in ge-
ringeren Dingen des Lebens übersehe; aber der Herr zeigt in seiner
Handlungsweise mit Jakob, daß er in keiner Weise das Böse gut-
heißen oder dulden wird. Alle, die sich bemühen, ihre Sünden zu
entschuldigen oder zu verbergen und sie uneingestanden und un-
vergeben in den Büchern des Himmels stehen lassen, werden von
Satan überwunden werden. Je größer ihr Anspruch auf Frömmigkeit
und je ehrbarer die Stellung ist, die sie innehaben, desto ärger wird
ihr Benehmen in den Augen Gottes sein und desto sicherer der Sieg
ihres Gegners. Wer die Vorbereitung für den Tag Gottes aufschiebt,
kann sie nicht in der trübseligen Zeit oder später erlangen. Sein Fall
ist hoffnungslos.
Die Namenschristen, die unvorbereitet in den letzten schreck-
lichen Kampf gehen, werden in ihrer Verzweiflung ihre Sünden in