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Der große Kampf
Noah, Daniel und Hiob im Lande wären, „so wahr ich lebe, spricht
der Herr Herr, würden sie weder Söhne noch Töchter, sondern allein
ihre eigene Seele durch ihre Gerechtigkeit erretten.“
Hesekiel 14,20
.
Während unser großer Hoherpriester jetzt die Versöhnung für
uns vollbringt, sollten wir versuchen in Christus vollkommen zu
werden. Nicht mit einem Gedanken gab unser Heiland der Macht
der Versuchung nach. Satan findet in menschlichen Herzen diesen
oder jenen Makel, den er sich zunutze macht; manche sündhafte
Neigung wird gepflegt, durch die seine Versuchungen ihre Macht
behaupten. Christus aber erklärte von sich: „Es kommt der Fürst
dieser Welt, und hat nichts an mir.“
Johannes 14,30
. Satan vermochte
nichts im Herzen des Sohnes Gottes zu finden, das ihm hätte helfen
können, den Sieg davonzutragen. Christus hatte seines Vaters Gebote
gehalten, und es war keine Sünde in ihm, deren sich Satan zu seinem
Vorteil hätte bedienen können. Dies ist der Zustand, der jenen eigen
sein muß, die in der trübseligen Zeit bestehen sollen.
Schon in diesem Leben müssen wir uns durch den Glauben an
das versöhnende Blut Christi von der Sünde trennen. Unser mächti-
ger Heiland lädt uns ein, uns ihm anzuschließen, unsere Schwäche
mit seiner Kraft, unsere Unwissenheit mit seiner Weisheit, unsere
Unwürdigkeit mit seinem Verdienst zu verbinden. Gottes Vorsehung
ist die Schule, in der wir die Sanftmut und Demut Jesu lernen sollen.
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Der Herr stellt uns stets das wahre Lebensziel vor Augen, nicht aber
den Weg, den wir wählen möchten, der uns leichter und angeneh-
mer erscheint. Es bleibt uns anheimgestellt, vereint mit den Kräften
zu wirken, die der Himmel einsetzt, um unsere Charaktere nach
dem göttlichen Vorbild zu gestalten. Niemand kann diese Aufgabe
vernachlässigen oder aufschieben, ohne seine Seele in furchtbarer
Weise zu gefährden.
Der Apostel Johannes hörte in einem Gesicht eine laute Stim-
me im Himmel, die ausrief: „Weh denen, die auf Erden wohnen
und auf dem Meer! denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat
einen großen Zorn und weiß, daß er wenig Zeit hat.“
Offenbarung
12,12
. Schrecklich sind die Ereignisse, die diesen Ausruf der himm-
lischen Stimme veranlassen. Der Zorn Satans nimmt zu, je weniger
er Zeit hat. Seine Täuschungen und Zerstörungen erreichen ihren
Höhepunkt in der trübseligen Zeit.