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Der große Kampf
„Ihr Herz muß verzagen, die Kniee schlottern ... und alle Angesichter
(werden) bleich.“
Nahum 2,11
;
Jeremia 30,6
. Die Gerechten rufen
mit Zittern: Wer kann bestehen? Der Gesang der Engel verstummt,
und es herrscht eine Zeitlang tiefes Schweigen. Dann hört man die
Stimme Jesu sagen: „Meine Gnade ist für euch ausreichend.“ Die
Gesichter der Gerechten hellen sich auf, Freude erfüllt jedes Herz.
Die Engel singen im Chor und jubeln, indem sie der Erde noch näher
kommen.
Der König aller Könige steigt auf der Wolke herab, in Feuer-
flammen gehüllt. Der Himmel entweicht wie ein zusammengerolltes
Buch, die Erde bebt vor ihm, und alle Berge und alle Inseln werden
aus ihren Örtern bewegt. „Unser Gott kommt und schweigt nicht.
Fressend Feuer geht vor ihm her und um ihn her ein großes Wetter.
Er ruft Himmel und Erde, daß er sein Volk richte.“
Psalm 50,3.4
.
„Und die Könige auf Erden und die Großen und die Reichen
und die Hauptleute und die Gewaltigen und alle Knechte und alle
Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen an den Bergen und
sprachen zu den Bergen und Felsen: fallet über uns und verberget
uns vor dem Angesichte des, der auf dem Stuhl sitzt, und vor dem
Zorn des Lammes! Denn es ist gekommen der große Tag seines
Zorns, und wer kann bestehen?“
Offenbarung 6,15-17
.
Das höhnische Gespött hat aufgehört. Lügnerische Lippen sind
zum Schweigen gebracht. Das Waffengeklirr und Schlachtgetümmel
ist vorbei, alles Ungetüm und die blutigen Kleider sind verschwun-
den.
Jesaja 9,4
. Nur Gebete, Weinen und Wehklagen sind jetzt ver-
nehmbar. Von den Lippen der jüngst noch Spottenden ertönt der
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Schrei: „Es ist gekommen der große Tag seines Zorns, und wer kann
bestehen?“ Die Gottlosen bitten, eher unter den Felsen der Berge
verborgen zu werden, als dem Angesicht des Erlösers zu begegnen,
den sie verachtet und verworfen haben.
Sie kennen jene Stimme, die ans Ohr der Toten dringt. Wie oft
hat ihr sanfter, flehender Ton sie zur Buße gerufen! Wie oft ist sie in
den rührenden Bitten eines Freundes, eines Bruders, eines Erlösers
vernommen worden! Den Verwerfern seiner Gnade könnte keine
andere Stimme so verdammend, so urteilsschwer sein als jene, die
so lange gefleht hat: „So bekehret euch doch nun von eurem bösen
Wesen. Warum wollt ihr sterben?“
Hesekiel 33,11
. Ach, daß es für
sie die Stimme eines Fremdlings wäre! Jesus sagt. „Ich ... rufe, und