Seite 302 - Das Leben Jesu (1973)

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Das Leben Jesu
Brüdern unglückliche Zwistigkeiten, die sie ausgleichen könnten.
Gott fordert von ihnen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die
Einigkeit wiederherzustellen. Bis sie das nicht getan haben, kann
Gott sich nicht zu ihrem Dienst bekennen. Des Christen Pflicht
hierzu ist sehr deutlich vorgeschrieben.
Gott spendet allen seinen Segen. „Er läßt seine Sonne aufgehen
über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte
und Ungerechte.“
Matthäus 5,45 (Jubiläumsbibel)
. „Er ist gütig über
die Undankbaren und Bösen.“
Lukas 6,35
. Wir sollen ihm auch
hierin nachfolgen. Der Heiland sagt: „Segnet, die euch fluchen;
tut wohl denen, die euch hassen ... auf daß ihr Kinder seid eures
Vaters im Himmel.“
Matthäus 5,44.45
. Dies sind die Grundsätze des
Gesetzes. Sie sind die Quellen des Lebens.
Gottes Absichten mit seinen Kindern sind höher, als die höch-
sten menschlichen Gedanken erfassen können. „Darum sollt ihr
vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“
Matthäus 5,48
. Dies Gebot ist eine Verheißung. Der Erlösungsplan
hat unsere vollständige Befreiung aus der Macht Satans zum Ziel.
Christus sondert immer die reumütige Seele von der Sünde ab. Er
kam, die Werke des Teufels zu zerstören, und er hat versprochen,
daß der Heilige Geist jeder bußfertigen Seele verliehen werden soll,
um sie vor der Sünde zu bewahren.
Der mächtige Einfluß des Versuchers soll nicht als Entschuldi-
gung für eine einzige böse Handlung gelten. Satan freut sich, wenn
er hört, daß angebliche Nachfolger Christi Entschuldigungen für ihre
Charakterfehler vorbringen. Solche Entschuldigungen führen zur
Sünde. Für die Sünde gibt es keine Entschuldigung. Das bußfertige,
gläubige Gotteskind kann ein geheiligtes, Christus ähnliches Leben
erlangen.
Das Hochziel eines christlichen Charakters ist Christusähnlich-
keit. Wie der Menschensohn in seinem Leben vollkommen war, so
sollen seine Nachfolger in ihrem Leben vollkommen sein. Jesus
wurde „in allen Dingen seinen Brüdern gleich“.
Hebräer 2,17
. Er
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wurde ein Mensch wie wir und konnte hungrig, durstig und müde
werden. Nahrung stärkte ihn, und Schlaf erfrischte ihn. Ihm ging
es wie allen Menschen. Außerdem war er der sündlose Gottessohn.
Er war Gott „im Fleisch“.
1.Timotheus 3,16
. Seinem Wesen sollten
wir nachstreben. Von denen, die an ihn glauben, sagt der Herr: „Ich