Seite 147 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Sodoms Untergang
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schaft eine Antwort gegeben wird. Er ruft den Irrenden zu: „Bekehrt
euch nun zu mir, so will ich mich auch zu euch kehren.“
Maleachi
3,7
. Wer aber in seinem Irrtum beharrt und sich beständig weigert,
auf die Stimme zu achten, die ihn liebevoll und mitleidig ruft, wird
schließlich geistlicher Blindheit überlassen. Wer anhaltend Gottes
Barmherzigkeit mißachtet, verhärtet sein Herz und ist für das Gna-
denwirken Gottes nicht länger mehr empfänglich. Schrecklich wird
das Geschick dessen sein, von dem der Heiland erklärt, er „hat sich
zu den Götzen gesellt; so laß ihn hinfahren“. Vgl.
Hosea 4,17
. Es
wird den Städten der Ebene Siddim am Tage des Gerichts erträgli-
cher ergehen als denen, die Christi Liebe kannten und trotzdem die
Freuden einer sündigen Welt vorzogen.
Wer die Gnadenangebote Gottes mißachtet, denke an die lange
Liste von Fehltaten und Versäumnissen in den Büchern des Him-
mels, die gegen ihn spricht; denn es wird über die Gottlosigkeit
ganzer Völker wie auch Familien und Einzelpersonen Bericht ge-
führt. Gott mag lange Geduld haben, er ruft zur Umkehr und bietet
Vergebung an. Doch es kommt eine Stunde, da diese Berichtführung
abgeschlossen wird, weil ein Mensch seine endgültige Entschei-
dung getroffen hat; nach eigener Wahl hat er dann sein Geschick
bestimmt. Nun wird nur noch das Zeichen zur Vollstreckung des
Urteils gegeben.
Der Zustand der heutigen religiösen Welt ist beunruhigend. Man
spielt mit der Gnade Gottes. Die meisten halten sein Gesetz für
unwesentlich und „lehren solche Lehren, die nichts als Menschen-
gebote sind“.
Matthäus 15,9
. Auch in kirchlichen Kreisen nimmt
der Unglaube zu, und zwar nicht im landläufigen Sinn in der Form
einer offenen Absage an die Bibel, sondern verbrämt im Gewand des
Christentums. Gleichzeitig untergräbt man den Glauben an die Hei-
lige Schrift als eine Offenbarung von Gott. Lebendige Frömmigkeit
und innige Hingabe sind leerem Formenwesen gewichen. „Wie es
geschah zu den Zeiten Lots ..., auf diese Weise wird‘s auch gehen an
dem Tage, wenn des Menschen Sohn wird offenbar werden.“
Lukas
17,28.30
. Die Wahrheit dieser Worte wird durch die Tagesereignisse
immer wieder bestätigt. Die Welt wird schnell reif zum Untergang.
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Bald soll das Gericht Gottes hereinbrechen, und Sünde und Sünder
sollen vernichtet werden.