Seite 149 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Sodoms Untergang
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Warnung der Engel Gottes. Aber man hört auch andere Stimmen:
„Regt euch nicht auf, es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.“ Viele
rufen: „Friede, es hat keine Gefahr“ (
1.Thessalonicher 5,3
), während
Gott sagt, daß den Übertreter das Verderben schnell erreichen wird.
In der Nacht vor ihrem Untergang schwelgten so viele noch in den
Städten der Ebene und lachten über die ängstlichen Warnungen des
Gottesboten. Aber jene Spötter kamen in den Flammen um. In dieser
Nacht schloß sich die Gnadentür für die gottlosen, leichtsinnigen
Einwohner Sodoms für immer. Gott läßt sich nicht auf die Dauer
verspotten und mißachten. „Siehe, des Herrn Tag kommt grausam,
zornig, grimmig, die Erde zu verwüsten und die Sünder von ihr
zu vertilgen.“
Jesaja 13,9
. Die große Masse wird Gottes Gnade
verschmähen, und darum wird das Verderben unabwendbar schnell
über sie kommen. Aber wer die Warnung beachtet, wird „unter
dem Schirm des Höchsten“ sitzen und „unter dem Schatten des
Allmächtigen“ bleiben. „Seine Wahrheit ist Schirm und Schild.“
Psalm 91,1.4
. Ihnen gilt die Verheißung: „Ich will ihn sättigen mit
langem Leben und will ihm zeigen mein Heil.“
Psalm 91,16
.
Lot blieb nur kurze Zeit in Zoar. Die Gottlosigkeit war dort eben-
so groß wie in Sodom. Darum fürchtete er sich zu bleiben; auch
diese Stadt sollte ja zerstört werden. Bald darauf wurde Zoar ver-
nichtet, wie es Gott beabsichtigt hatte. Nun endlich nahm Lot seinen
Weg in die Berge und wohnte in einer Höhle, aller Dinge beraubt,
deretwegen er gewagt hatte, seine Familie den Einflüssen einer gott-
losen Stadt auszusetzen. Aber selbst dorthin verfolgte ihn der Fluch
Sodoms. Das sündhafte Verhalten seiner Töchter war eine Folge der
Gemeinschaft mit jenen lasterhaften Städtern. Durch den Umgang
mit ihnen waren auch sie so verdorben, daß sie Gut und Böse nicht
mehr unterscheiden konnten. Lots einzige Nachkommenschaft, die
Moabiter und Ammoniter, waren minderwertige, götzendienerische
Stämme, Empörer gegen Gott und erbitterte Feinde seines Volkes.
In welchem Gegensatz stand doch das Leben Abrahams zu dem
des Lot! Früher waren sie Weggefährten gewesen, hatten an dem-
selben Altar gebetet und in ihren Zelten nebeneinander gewohnt.
Welche Kluft trennte sie nun voneinander! Lot hatte Sodom nach
Gefallen und Vorteil erwählt. Nachdem er aber Abrahams Altar
verlassen und das tägliche Opfer aufgegeben hatte, ließ er auch
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die Verbindung seiner Kinder mit verdorbenen, götzendienerischen