Seite 243 - Patriarchen und Propheten (1999)

Basic HTML-Version

Die Plagen Ägyptens
239
darum sprecht ihr: Wir wollen hinziehen und dem Herrn opfern.“
2.Mose 5,17
. Man befahl ihnen, wieder an die Arbeit zu gehen, und
erklärte, daß es für sie auf keinen Fall Erleichterung gäbe. Als sie
zurückkehrten, trafen sie Mose und Aaron und schrien sie an: „Der
Herr richte seine Augen wider euch und strafe es, daß ihr uns in
Verruf gebracht habt vor dem Pharao und seinen Großen und habt
ihnen so das Schwert in ihre Hände gegeben, uns zu töten.“
2.Mose
5,21
.
Bekümmert hörte sich Mose diese Vorwürfe an. Die Leiden
seines Volkes waren inzwischen noch größer geworden. Im ganzen
Land erhob sich ein Verzweiflungsschrei von jung und alt, und alle
waren sich darin einig, ihn für die unheilvolle Änderung ihrer Lage
verantwortlich zu machen. In der Bitternis seines Herzens wandte
er sich an Gott und flehte ihn an: „Herr, warum tust du so übel
an diesem Volk? Warum hast du mich hergesandt? Denn seitdem
ich hingegangen bin zum Pharao, um mit ihm zu reden in deinem
Namen, hat er das Volk noch härter geplagt, und du hast dein Volk
nicht errettet.“
2.Mose 5,22.23
. Die Antwort hieß: „Nun sollst du
sehen, was ich dem Pharao antun werde; denn durch eine starke
Hand gezwungen muß er sie ziehen lassen, ja, er muß sie durch
eine starke Hand gezwungen aus seinem Lande treiben.“
2.Mose
6,1
. Abermals wies Gott auf den Bund hin, den er mit den Vätern
geschlossen hatte, und versicherte ihm, daß er ihn erfüllen werde.
In all den Jahren der Knechtschaft in Ägypten hatten immer
eine Anzahl Israeliten an der Anbetung Jahwes festgehalten. Diese
waren tief beunruhigt darüber, daß ihre Kinder täglich Augenzeu-
gen der heidnischen Greuel waren und sich sogar vor den falschen
Göttern beugten. In ihrer Not schrien sie zum Herrn um Erlösung
vom ägyptischen Joch, damit sie von dem verderblichen Einfluß
des Götzendienstes frei würden. Sie verheimlichten ihren Glauben
nicht, sondern bekannten den Ägyptern, daß sie den einzig wahren,
lebendigen Gott, den Schöpfer Himmels und der Erde anbeteten.
Sie sprachen wiederholt über seine Daseins- und Machtbeweise von
der Schöpfung bis zu den Tagen Jakobs. So erhielten die Ägypter
Gelegenheit, den Glauben der Hebräer kennenzulernen. Aber sie ver-
schmähten es natürlich, sich von ihren Sklaven belehren zu lassen,
[237]
und versuchten ihrerseits, die Anbeter Gottes durch Versprechungen