Seite 277 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Vom Roten Meer zum Sinai
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daß ein Ausgleich sei. Euer Überfluß diene ihrem Mangel in der
gegenwärtigen Zeit, damit auch ihr Überfluß hernach diene eurem
Mangel und so ein Ausgleich geschehe, wie geschrieben steht: ‚Der
viel sammelte, hatte nicht Überfluß, und der wenig sammelte, hatte
nicht Mangel.‘“
2.Korinther 8,13-15
.
Am sechsten Tage las das Volk zwei Krüge voll für jeden auf.
Die Vorsteher eilten zu Mose, um ihm dies mitzuteilen. Er antworte-
te ihnen: „Das ist‘s, was der Herr gesagt hat: Morgen ist Ruhetag,
heiliger Sabbat für den Herrn. Was ihr backen wollt, das backt, und
was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das legt beiseite,
daß es aufgehoben werde bis zum nächsten Morgen.“
2.Mose 16,23
.
Sie taten es und entdeckten, daß es unverändert blieb. Da sprach Mo-
se: „Eßt dies heute, denn heute ist der Sabbat des Herrn; ihr werdet
heute nichts finden auf dem Felde. Sechs Tage sollt ihr sammeln;
aber der siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein.“
2.Mose 16,25.26
.
Gott verlangt, daß der ihm geweihte Tag heute noch ebenso
geheiligt wird wie zur Zeit Israels. Dieses zunächst den Hebräern
gegebene Gebot sollten alle Christen als eine ausdrückliche Ver-
pflichtung Gott gegenüber beachten. Der Tag vor dem Sabbat diene
der Vorbereitung, damit alles für die geistlichen Stunden gerichtet
sei. Auf keinen Fall sollten unsere eigenen Angelegenheiten die
Andachtszeit schmälern. Gott hat angeordnet, daß die Kranken und
Leidenden versorgt werden. Diese Arbeit, mit der man es ihnen
behaglich zu machen sucht, ist ein Werk der Barmherzigkeit und
keine Übertretung des Sabbats. Aber man vermeide alle unnötige
Arbeit. Viele verschieben unbekümmert so manche Kleinigkeiten,
die am Vorbereitungstag hätten erledigt werden können, bis zum
Sabbatanfang. Das darf nicht sein. Die bis dahin versäumte Arbeit
laßt liegen, bis der Sabbat vorüber ist. So kann man dem Gedächtnis
jener Gedankenlosen nachhelfen, damit sie ihre Arbeit sorgfältig
während der sechs Werktage verrichten.
In jeder Woche ihres langen Wüstenaufenthaltes erlebten die Is-
raeliten ein dreifaches Wunder, das ihnen die Heiligkeit des Sabbats
eindrucksvoll deutlich machen sollte: am sechsten Tage fiel die dop-
pelte Menge Manna, am siebenten dagegen nichts. Und der für den
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Sabbat erforderliche Teil blieb frisch und wohlschmeckend, wäh-