Seite 278 - Patriarchen und Propheten (1999)

Basic HTML-Version

274
Patriarchen und Propheten
rend alles, was man zu irgendeiner anderen Zeit aufhob, ungenießbar
wurde.
Aus diesen Begleitumständen bei der Austeilung des Mannas
läßt sich der schlüssige Beweis ableiten, daß der Sabbat nicht erst
bei der Gesetzgebung am Sinai gestiftet wurde, wie viele behaupten.
Ehe die Israeliten zum Sinai kamen, wußten sie, daß die Sabbatfeier
für sie verbindlich war. Weil sie jeden Freitag die doppelte Menge
Manna sammeln mußten — am Sabbat fiel ja keins —, prägte sich
ihnen die Heiligkeit des Ruhetages tief ein. Und als einige doch am
Sabbat hinausgingen, um zu sammeln, fragte der Herr: „Wie lange
weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten?“
2.Mose
16,28
.
„Und die Kinder Israel aßen Manna vierzig Jahre lang, bis sie
in bewohntes Land kamen; bis an die Grenze des Landes Kanaan
aßen sie Manna.“
2.Mose 16,35
. Vierzig Jahre lang erinnerte sie
diese wunderbare Versorgung täglich daran, daß Gott sich mit nie
versagender, fürsorglicher Liebe um sie kümmerte. Nach den Worten
des Psalmisten ließ er „Manna auf sie regnen zur Speise und gab
ihnen Himmelsbrot. Brot der Engel aßen sie alle“ (
Psalm 78,24.25
),
das heißt, sie wurden von Engeln versorgt. Indem sie durch „Him-
melsbrot“ erhalten wurden, machte es Gott ihnen an jedem Tage
erneut deutlich, daß sie mit seiner Verheißung ebenso sicher vor
Mangel waren, als seien sie von wogenden Kornfeldern auf Kanaans
fruchtbaren Ebenen umgeben.
Das Manna, das zur Versorgung Israels vom Himmel fiel, war ein
Sinnbild dessen, der von Gott kam, um der Welt Leben zu spenden.
Jesus sagt: „Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das
Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben. Dies ist das Brot,
das vom Himmel kommt ... Wer von diesem Brot essen wird, der
wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, das ist
mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt.“
Johannes 6,48-51
. Und zu den Segensverheißungen für Gottes Volk
im zukünftigen Leben gehört: „Wer überwindet, dem will ich geben
von dem verborgenen Manna.“
Offenbarung 2,17
.
Nachdem die Israeliten die Wüste Sin verlassen hatten, lager-
ten sie sich in Raphidim. Aber hier gab es kein Wasser. Wieder
mißtrauten sie deshalb der göttlichen Vorsorge. In seiner Blindheit
und Vermessenheit kam das Volk zu Mose und forderte: „Gib uns