Seite 288 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
Dieses Gebot untersagt nicht nur Meineide und das übliche beteu-
ernde Beschwören, sondern es verbietet, den Namen Gottes leicht-
fertig oder unbekümmert und ohne Rücksicht auf seine erhabene
Bedeutung zu gebrauchen. Wir entehren ihn durch gedankenlose
Erwähnung in der Unterhaltung, durch seine Anrufung bei geringfü-
gigen Dingen und mit häufiger, unüberlegter Wiederholung. „Heilig
und hehr ist sein Name.“
Psalm 111,9
. Jeder sollte über Gottes Ma-
jestät, Reinheit und Heiligkeit nachsinnen, damit das Gemüt von
der Bedeutung seines erhabenen Wesens durchdrungen werde. Sein
heiliger Name sollte deshalb nur ehrfurchtsvoll und ernsthaftig aus-
gesprochen werden.
„Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest. Sechs Tage
sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage
ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit
tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd,
dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn
in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer
und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum
segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.“
2.Mose 20,8-11
.
Der Sabbat wird nicht als eine neue Anordnung eingeführt, er ist
vielmehr eine Stiftung von der Schöpfung her. Man soll sich seiner
erinnern und ihn halten im Gedenken an das Werk des Schöpfers.
Weil durch ihn auf den Schöpfer Himmels und der Erde hingewiesen
wird, unterscheidet man durch seine Befolgung den wahren Gott
von allen falschen Göttern. Wer den siebenten Tag hält, gibt damit
zu erkennen, daß er Anbeter Jahwes ist. Somit ist der Sabbat das
Zeichen des Gehorsams gegenüber Gott, solange ihm jemand auf
Erden dient. Das vierte Gebot ist das einzige unter den zehn, das
sowohl den Namen als auch den Anspruch des Gesetzgebers nennt
und zeigt, durch wessen Vollmacht das Gesetz gegeben wurde. Da-
durch enthält es Gottes Siegel, das seinem Gesetz als Beweis der
Echtheit und bindenden Kraft hinzugefügt wurde.
Gott hat den Menschen sechs Tage zur Arbeit gegeben, und
er verlangt, daß ihre persönlichen Dinge in dieser Zeit geschehen.
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Unumgänglich notwendige und Liebeswerke sind am Sabbat er-
laubt. Kranke und Leidende müssen jederzeit versorgt werden, aber
überflüssige Arbeit ist unbedingt zu vermeiden. „Wenn du deinen
Fuß am Sabbat zurückhältst und nicht deinen Geschäften nachgehst