Seite 289 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die Gesetzgebung
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an meinem heiligen Tage und den Sabbat ‚Lust‘ nennst und den
heiligen Tag des Herrn ‚Geehrt‘; wenn du ihn dadurch ehrst, daß
du nicht deine Gänge machst und nicht deine Geschäfte treibst ...“
Aber das Verbot endet hier nicht. „... und kein leeres Geschwätz re-
dest“, sagt der Prophet, „dann wirst du deine Lust haben am Herrn.“
Jesaja 58,13.14
. Wer am Sabbat berufliche Angelegenheiten oder
Planungen erörtert, der hat sich in Gottes Augen tatsächlich mit
Geschäftlichem abgegeben. Um den Sabbat zu heiligen, sollen wir
nicht einmal mit unseren Gedanken bei weltlichen Dingen sein.
Das Gebot schließt auch jene Leute ein, die in unserm Hause leben.
Selbst sie sollten in diesen geheiligten Stunden ihre irdischen Dinge
beiseite tun, damit alle sich zu willigem Gottesdienst an seinem
heiligen Tage zusammenfinden können.
„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lan-
ge lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.“
2.Mose 20,12
. Die Eltern haben in einem Maße Anspruch auf Liebe
und Achtung, wie es keinem andern zusteht. Gott selbst hat ihnen
die Verantwortung für jene Menschen auferlegt, die ihrer Obhut
anvertraut sind, und hat bestimmt, daß sie an seiner Stelle stehen
sollten, solange die Kinder noch jung sind. Wer also die rechtmä-
ßige Autorität seiner Eltern ablehnt, verwirft die Autorität Gottes.
Das fünfte Gebot verlangt von den Kindern nicht nur Dankbarkeit,
Unterordnung und Gehorsam den Eltern gegenüber, sondern auch
Liebe und fürsorgliche Rücksichtnahme. Sie sollen ihnen die Müh-
sal erleichtern, auf ihren guten Ruf bedacht sein sowie im Alter für
sie sorgen und ihnen Freude machen. Das Gebot schließt aber auch
Achtung vor Predigern, vor der Obrigkeit und allen anderen ein,
denen Gott Autorität übertragen hat.
Das, sagt der Apostel, „ist das erste Gebot, das eine Verheißung
hat“.
Epheser 6,2
. Für Israel, das bald in Kanaan einzuziehen hoffte,
verbürgte es den Gehorsamen langes Leben in jenem guten Lande.
Aber es hat umfassendere Bedeutung, weil es das ganze Israel Gottes
einschließt. Ihm verheißt es ewiges Leben auf einer Erde, nachdem
sie vom Fluch der Sünde befreit ist.
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„Du sollst nicht töten.“
2.Mose 20,13
. Folgende Dinge sind mehr
oder weniger Übertretung des sechsten Gebotes: Jede Ungerechtig-
keit, die zur Verkürzung eines Menschenlebens führt; Haßgefühle,
Rachsucht und andere Leidenschaften, die sich schädlich auf andere