Seite 29 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die Schöpfung
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Im Garten Eden setzte Gott ein Denkmal seiner Schöpfung, als
er seinen Segen auf den siebenten Tag legte. Der Sabbat wurde
Adam als dem Vater und Vertreter der ganzen menschlichen Familie
anvertraut. Seine Beobachtung sollte eine dankbare Anerkennung
aller Erdenbewohner sein, daß Gott ihr Schöpfer und rechtmäßiger
Herrscher ist, sie aber das Werk seiner Hände und die Untertanen
seiner Herrschaft sind. Die Einsetzung des Ruhetages wurde somit
ganz und gar ein Erinnerungszeichen für die gesamte Menschheit.
Sie hatte nichts Schattenhaftes an sich und blieb auch nicht nur auf
ein Volk beschränkt.
Gott sah, daß auch im Paradies ein Ruhetag für den Menschen
notwendig war. Dieser brauchte einen von sieben Tagen, um an
ihm die eigenen Belange und Beschäftigungen beiseite zu tun und
ungehindert Gottes Werke zu betrachten sowie über dessen Macht
und Güte nachdenken zu können. Er brauchte einen Sabbat, der ihn
lebendiger an Gott erinnerte und der seine Dankbarkeit weckte, weil
alles, worüber er sich freute und was er besaß, aus der Segenshand
des Schöpfers kam.
Gott wünscht, daß sich die Gedanken der Menschen am Sabbat
auf seine wunderbaren Werke richten. Sie reden zu ihnen von dem
lebendigen Gott, dem Schöpfer aller Dinge. „Die Himmel erzählen
die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk. Ein
Tag sagt‘s dem andern, und eine Nacht tut‘s kund der andern.“
Psalm
19,2.3
. Die Schönheit der Erde ist ein Zeichen der Liebe Gottes. Wir
nehmen sie wahr an der großartigen Bergwelt, den hoch aufragenden
Bäumen wie an den sich öffnenden Knospen und herrlichen Blumen.
Alle reden zu uns von Gott. Auch der Sabbat weist immer auf den,
der alle diese Schönheit schuf. Er lädt die Menschen ein, das große
Buch der Natur aufzuschlagen und darin der Weisheit, Macht und
Liebe des Schöpfers nachzugehen.
Obwohl unsere ersten Eltern unschuldig und heilig erschaffen
worden waren, bestand die Möglichkeit, daß sie Unrechtes taten.
Gott schuf sie als sittlich freie Wesen, die imstande waren, seine
Weisheit und Güte, aber auch die Gerechtigkeit seiner Forderungen
zu erfassen, und die die uneingeschränkte Freiheit hatten, gehorsam
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zu sein oder nicht. Sie sollten sich der Gemeinschaft Gottes und
der heiligen Engel erfreuen. Aber ehe ihnen ewiges Leben verlie-
hen werden konnte, mußte ihre Treue auf die Probe gestellt werden.