Seite 315 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Satans Feindschaft gegen das Gesetz
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die grausame Bedrückung während der letzten Jahre ihres Aufent-
halts Abscheu gegen die Abgötterei einflößen. Dann würden sie bei
dem Gott ihrer Väter Zuflucht suchen. Aber gerade diese göttliche
Vorsehung benutzte Satan für seine Zwecke. Er trübte ihren Blick
und verführte sie dazu, sich den Bräuchen ihrer heidnischen Her-
ren anzupassen. Mit Rücksicht auf deren abergläubische Verehrung
von Tieren durften die Hebräer während ihrer Knechtschaft keine
Opfer darbringen. Durch das Fehlen dieses Dienstes wurden ihre
Gedanken auch nie auf das große Opfer Christi gerichtet, so daß ihr
Glaube erlahmte. Als die Zeit für Israels Befreiung kam, leistete Sa-
tan selbst Gottes Absichten Widerstand. Er war entschlossen, dieses
große Volk von über zwei Millionen Menschen in Unwissenheit und
Aberglauben zu halten. Gott aber hatte verheißen, es zu segnen, zu
mehren und zu einer weltbewegenden Kraft zu machen; es sollte
seinen Willen offenbaren und zum Hüter seines Gesetzes werden.
Und eben dieses Volk suchte Satan in Niedrigkeit und Knechtschaft
zu halten, um die Erinnerung an Gott aus dessen Gedächtnis auszu-
löschen.
Als die Wunder vor dem König geschahen, war Satan zur Stel-
le, um deren Wirkung zu vereiteln und Pharao daran zu hindern,
Gottes Oberhoheit anzuerkennen und seinem Auftrag zu gehorchen.
Er unternahm die äußersten Anstrengungen, das Werk Gottes zu
fälschen und seinem Willen zu widerstehen. Die einzige Folge je-
doch war, daß er den Weg für noch größere Offenbarungen göttlicher
Macht und Herrlichkeit bereitete. Sowohl den Israeliten als auch
allen Ägyptern wurden das Dasein und die Autorität des wahren,
lebendigen Gottes um so deutlicher.
Gott befreite Israel mit gewaltigen Machtbeweisen und mit Ge-
richten über alle Götter Ägyptens. „So führte er sein Volk in Freuden
heraus und seine Auserwählten mit Jubel ..., damit sie seine Gebote
hielten und seine Gesetze bewahrten.“
Psalm 105,43.45
. Er errettete
sie aus der Knechtschaft, um sie in ein gutes Land zu bringen, ein
Land, das er in seiner Vorsehung ihnen als Zuflucht vor ihren Fein-
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den bereitet hatte, wo sie unter dem Schatten seiner Flügel wohnen
konnten. Er wollte sie zu sich ziehen und für immer mit seinem
Schutz umgeben. Als Dank für alle seine Güte und Gnade verlangte
er, daß sie neben ihm, dem lebendigen Gott, keine andern Götter
hätten und seinen Namen auf Erden verherrlichten.