Seite 320 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
sich gegen Gott. Aber trotz aller Anstrengung des Bösen gehen
Gottes Absichten sicher ihrer Vollendung entgegen. Einsichtigen
Geschöpfen offenbart er seine Gerechtigkeit und Güte. Durch Sa-
tans Versuchungen sind die Menschen zwar Übertreter des Gesetzes
Gottes geworden, aber das Opfer Jesu Christi hat ihnen den Weg zu
Gott zurück geöffnet. Durch seine Gnade können sie dem Gesetz
des Vaters Gehorsam leisten. So sammelt sich Gott zu allen Zei-
ten mitten aus Abfall und Empörung ein Volk, das ihm treu ist, „in
dessen Herzen mein Gesetz ist“.
Jesaja 51,7
.
Durch Betrug verführte Satan die Engel. So ist er auch in all den
Jahrhunderten unter den Menschen zu Werke gegangen, und er wird
diese Methode bis zuletzt anwenden. Gäbe er offen zu erkennen,
daß er gegen Gott und sein Gesetz streitet, würde man sich vor ihm
in acht nehmen; aber er verstellt sich und vermengt Wahrheit mit
Irrtum. Die gefährlichsten Lügen sind die mit Wahrheit vermischten.
So lassen sich die Menschen von Irrtümern gefangennehmen und
zugrunde richten. Und mit solchen Mitteln gewinnt Satan alle Welt.
Aber es kommt ein Tag, an dem es mit seiner Siegesfreude für immer
vorbei sein wird.
Gott wird schließlich dieses aufrührerische Treiben, das der Böse
so lange im Geheimen fortsetzte, vollständig enthüllen. Das Ergeb-
nis der satanischen Herrschaft, die Folgen der Verwerfung göttlicher
Gebote werden allen Einsichtigen eröffnet. Gottes Gesetz wird voll
gerechtfertigt werden. Und dann wird sich zeigen, daß Gottes Han-
deln insgesamt im Hinblick auf das ewige Heil seines Volkes und
aller von ihm erschaffenen Wesen geschah. Vor dem ganzen Weltall
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wird Satan dann die Gerechtigkeit der Herrschaft Gottes und seines
Gesetzes anerkennen müssen.
Die Zeit ist nicht mehr fern, daß Gott sich aufmachen wird, um
seine geschmähte Autorität zu rechtfertigen. „Der Herr wird ausge-
hen von seinem Ort, heimzusuchen die Bosheit der Bewohner der
Erde.“
Jesaja 26,21
. — „Wer wird aber den Tag seines Kommens er-
tragen können, und wer wird bestehen, wenn er erscheint?“
Maleachi
3,2
. Wegen seiner Sündhaftigkeit durfte sich das Volk Israel dem Ber-
ge nicht nahen, als Gott herabkam, um sein Gesetz zu verkündigen.
Es wäre durch den verzehrenden Glanz seiner Gegenwart umge-
kommen. Wenn schon solche Offenbarung seiner Macht den für die
Verkündigung des göttlichen Gesetzes erwählten Ort so auffallend