Seite 328 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
Die Stiftshütte war auseinandernehmbar, so daß die Israeliten
sie auf allen ihren Wanderungen mitführen konnten. Sie war deshalb
klein, nur fünfzehn Meter lang und je fünf Meter breit und hoch.
Trotzdem sah sie prachtvoll aus. Die Hütte und ihre Geräte bestan-
den aus Akazienholz, das für Fäulnis weniger anfällig war als alle
anderen Bäume am Sinai, die Wände aus aufgerichteten Brettern,
die auf silbernen Sockeln von Pfeilern und Querbalken festgehalten
wurden. Und alles war mit Gold überzogen. Das gab dem ganzen
Bauwerk das Aussehen von massivem Gold. Vier Lagen Teppiche
bildeten das Dach, der innerste „von gezwirnter feiner Leinwand,
von blauem und rotem Purpur und von Scharlach. Cherubim sollst
du einweben in kunstreicher Arbeit.“
2.Mose 26,1
. Die drei anderen
Teppiche bestanden aus Ziegenhaar, rotgefärbten Widderfellen und
Dachsfellen. Sie waren so angeordnet, daß sie vollständig Schutz
boten.
Ein kostbarer, schöner Vorhang teilte die Hütte in zwei Räume;
er hing an vergoldeten Säulen. Ein ähnlicher Vorhang verschloß
den Eingang zur ersten Abteilung. Diese und die inneren Teppiche
trugen, schön angeordnet, die wunderbarsten Farben: blau, purpurn
und scharlach. Aus Gold- und Silberfäden eingewebte Cherubim
stellten die Engelschar dar, die im himmlischen Heiligtum dienen
und auch für das Volk Gottes auf Erden dienstbare Geister sind.
Das heilige Zelt war von einem offenen Vorhof eingeschlossen,
der von einer Schutzwand aus feiner Leinwand, die an Messingsäu-
len hing, begrenzt wurde. Der Eingang zu diesem Vorhof lag an der
Ostseite. Vorhänge aus meisterhaft gearbeitetem, kostbarem Stoff,
obwohl geringer an Wert als die am Heiligtum, schlossen ihn ab. Da
die Behänge des Vorhofs nur etwa halb so hoch waren wie die Wände
des Heiligtums, konnte man von draußen den Bau deutlich sehen. Im
Vorhof stand in der Nähe des Eingangs der eherne Brandopferaltar.
Auf ihm wurden dem Herrn alle Brandopfer dargebracht und seine
Hörner mit dem versöhnenden Blut besprengt. Zwischen dem Altar
und dem Eingang zum Heiligtum befand sich das Waschbecken. Es
war aus Erz gefertigt und aus Spiegeln, einer freiwilligen Opfergabe
der israelitischen Frauen. An dem Becken sollten sich die Priester
Hände und Füße waschen, so oft sie in die heiligen Räume gingen
oder an den Altar traten, um dem Herrn Brandopfer darzubringen.
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