Seite 343 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Nadabs und Abihus Sünde
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die im Recht sind ...! Sie verachten die Weisung des Herrn Zebaoth
und lästern die Rede des Heiligen Israels.“
Jesaja 5,20-24
. Lasse sich
niemand zu der Annahme verleiten, ein Teil der göttlichen Gebote
sei unwichtig, oder Gott werde etwas anderes für das annehmen,
was er verlangt hat. Der Prophet Jeremia sprach: „Wer darf denn
sagen, daß solches geschieht, ohne des Herrn Befehl?“
Klagelieder
3,37
. Gott hat in sein Wort kein Gebot aufgenommen, das Menschen
nach Belieben befolgen oder nicht befolgen könnten, ohne die Fol-
gen dafür tragen zu müssen. Wer einen andern Weg wählt als den
des unbedingten Gehorsams, wird erfahren, daß solcher Weg ihn
schließlich „zum Tode“ bringt.
Sprüche 14,12
.
Da sprach Mose zu Aaron und dessen Söhnen Eleasar und Itha-
mar: „Ihr sollt euer Haupthaar nicht wirr hängen lassen und eure
Kleider nicht zerreißen, daß ihr nicht sterbet ...; denn das Salböl des
Herrn ist auf euch.“
3.Mose 10,6.7
. Mose erinnerte seinen Bruder an
Gottes Worte: „Ich erzeige mich heilig an denen, die mir nahe sind,
und vor allem Volk erweise ich mich herrlich.“
3.Mose 10,3
. Aaron
schwieg darauf. Der Tod seiner Söhne, die ungewarnt nach solcher
schrecklichen Sünde dahingerafft wurden, die er nun als Folge seiner
Pflichtverletzung erkannte, quälte das Vaterherz mit Angst. Aber er
verlieh seinen Gefühlen keinen Ausdruck. Mit keiner Äußerung von
Kummer durfte er den Anschein erwecken, als beschönige er das
Unrecht. Die Gemeinde durfte nicht dazu verleitet werden, gegen
Gott zu murren.
Der Herr wollte sein Volk dazu erziehen, die Gerechtigkeit seiner
Strafen anzuerkennen, damit andere sich fürchteten. Es gab genug
Israeliten, welche die Lehre aus diesem furchtbaren Geschehen da-
vor bewahren konnte, sich auf Gottes Langmut zu verlassen und
dadurch auch ihr Schicksal zu besiegeln. Der göttliche Tadel gilt
jenem falschen Mitgefühl für Sünder, das deren Unrecht zu entschul-
digen sucht. Sünde läßt die sittlichen Empfindungen abstumpfen, so
daß der Übeltäter die Größe seiner Schuld gar nicht mehr erkennt.
Und ohne die überzeugende Kraft des Heiligen Geistes bleibt er ihr
gegenüber manchmal geradezu blind.
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Christi Diener haben die dringende Pflicht, jene Irrenden un-
bedingt auf die Gefahr aufmerksam zu machen, in der sie stehen.
Wer die Wirkung solcher Warnungen zunichte macht, indem er die
Sünder über das wahre Wesen und die Folgen der Sünde im Un-