Seite 379 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die zwölf Kundschafter
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rer Sünde zu überzeugen. So werden sie schließlich genötigt, die
Bosheit ihres Tuns und Gottes Gerechtigkeit und Güte im Zusam-
menhang mit ihnen anzuerkennen. Auf diese Weise ergreift Gott
Gegenmaßnahmen, um die Werke der Finsternis zu offenbaren. Und
wenn auch der Geist, der den Antrieb zum schlechten Wandel gab,
keine grundlegende Änderung erfuhr, so wahrten solche Bekennt-
nisse doch Gottes Ehre und rechtfertigten alle, die gewissenhaft
zurechtwiesen und dafür angefeindet und verleumdet wurden.
Genauso wird es sein, wenn am Ende der Zorn Gottes ausgegos-
sen wird. Wenn der Herr kommt, „inmitten seiner heiligen Tausende,
Gericht auszuführen wider alle“, dann geschieht dies auch, um „völ-
lig zu überführen alle ... Gottlosen von allen ihren Werken der
Gottlosigkeit“.
Judas 14,15 (EB)
. Jeder Sünder wird dann einsehen
und zugeben müssen, daß seine Verurteilung gerecht ist.
Ohne Rücksicht auf die göttliche Entscheidung bereiteten die
Israeliten Kanaans Eroberung vor. Mit Rüstungen und Kriegswaffen
versehen, waren sie ihrer Meinung nach für den Kampf gut, in den
Augen Gottes und seiner besorgten Knechte jedoch völlig unzu-
reichend vorbereitet. Als der Herr fast vierzig Jahre später Israel
befahl, hinaufzuziehen und Jericho einzunehmen, da versprach er,
mit ihnen zu gehen. Zu jener späteren Zeit trug man vor dem Heer
die Lade mit seinem Gesetz. Die ernannten Heerführer sollten die
Truppenbewegungen unter göttlicher Aufsicht lenken. Unter solcher
Leitung konnte den Hebräern niemand Schaden tun. Jetzt aber zo-
gen sie gegen den Befehl Gottes und gegen das ernste Verbot ihrer
Anführer aus ohne die Bundeslade und ohne Mose, um den Heeren
des Feindes zu begegnen.
Die Trompete blies Alarm, und Mose eilte ihnen nach mit der
Warnung: „Warum wollt ihr das Wort des Herrn übertreten? Es wird
euch nicht gelingen. Zieht nicht hinauf — denn der Herr ist nicht
unter euch —, daß ihr nicht geschlagen werdet vor euren Feinden.
Denn die Amalekiter und Kanaaniter stehen euch dort gegenüber,
und ihr werdet durchs Schwertfallen.“
4.Mose 14,41-43
.
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Die Kanaaniter hatten von der geheimnisvollen Kraft, die dieses
Volk zu bewahren schien, und von den Wundern gehört, die um
seinetwillen geschahen. Darum boten sie nun eine große Streitmacht
auf, um die Eindringlinge zurückzuschlagen. Aber die angreifenden
Israeliten waren führerlos. Niemand betete, daß Gott ihnen den Sieg