Seite 480 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
Jahwe antwortete: „Steh auf! Warum liegst du da auf deinem
Angesicht? Israel hat sich versündigt, sie haben meinen Bund über-
treten, den ich ihnen geboten habe.“
Josua 7,7-11
. Jetzt war die
Stunde zu schnellem, entschiedenem Handeln und nicht zur Ver-
zweiflung und Klage gekommen. Es gab im Lager eine geheime
Sünde, die es zu erforschen und zu beseitigen galt, ehe Gottes Ge-
genwart und Segen wieder bei seinem Volke sein konnte. „Ich werde
hinfort nicht mit euch sein, wenn ihr nicht das Gebannte aus eurer
Mitte tilgt.“
Josua 7,12
.
Einer von denen, die Gottes Gericht vollstrecken sollten, hatte
des Herrn Gebot mißachtet. Und für seine Schuld wurde das gan-
ze Volk verantwortlich gemacht: „Sie haben von dem Gebannten
genommen und gestohlen und haben‘s verheimlicht.“
Josua 7,11
.
Josua erhielt Anweisung, wie der Schuldige aufzufinden und zu be-
strafen war: das Los sollte ihn ermitteln. Der Sünder wurde also
keineswegs sofort bezeichnet, die Angelegenheit blieb vielmehr eine
Zeitlang in der Schwebe, damit jeder seine Verantwortlichkeit für
die Sünden unter ihnen spüren und dadurch zu Herzenserforschung
und Ehrerbietung vor Gott kommen sollte.
Früh am Morgen versammelte Josua das Volk, nach Stämmen
aufgeteilt, und die ernste, eindrucksvolle Handlung begann. Schritt
für Schritt ging die Untersuchung voran. Immer näher kam dem
Schuldigen das furchtbare Urteil. Erst wurde der Stamm, dann das
Geschlecht, die Familie und schließlich der Mann selbst getroffen.
Achan, Karmis Sohn, aus dem Stamm Juda wurde von Gottes Finger
als derjenige bezeichnet, der Israels Kummer verursachte.
Um keinen Zweifel an seiner Schuld aufkommen zu lassen und
keinen Anlaß zu dem Vorwurf zu geben, er sei zu Unrecht verurteilt
worden, beschwor Josua Achan in feierlicher Weise, der Wahrheit
die Ehre zu geben. Darauf legte der nichtswürdige Mann ein umfas-
sendes Geständnis ab: „Wahrlich, ich habe mich versündigt an dem
Herrn, dem Gott Israels ... Ich sah unter der Beute einen kostbaren
babylonischen Mantel und zweihundert Lot Silber und eine Stan-
ge von Gold, fünfzig Lot schwer; danach gelüstete mich, und ich
nahm es. Und siehe, es ist verscharrt in der Erde in meinem Zelt.“
Josua 7,20.21
. Sofort wurden Boten dorthin geschickt, die an dem
bezeichneten Platz die Erde aufgruben, „und siehe, es war verscharrt
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in seinem Zelt und das Silber darunter. Und sie nahmen‘s aus dem