Seite 481 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Der Fall Jerichos
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Zelt und brachten‘s zu Josua ... und legten‘s nieder vor dem Herrn“.
Josua 7,22.23
.
Das Urteil wurde gesprochen und sofort vollstreckt. „Weil du uns
betrübt hast“, sagte Josua, „so betrübe dich der Herr an diesem Tage.“
Josua 7,25
. Das Volk war für Achans Sünde mit verantwortlich
gemacht worden und hatte unter ihren Folgen gelitten, darum sollte
es auch an der Bestrafung teilhaben. „Ganz Israel steinigte ihn.“
Josua 7,25
.
Dann wurde ein großer Steinhaufen über ihm errichtet — als
Zeuge für seine Sünde und ihre Bestrafung. „Daher nennt man die-
sen Ort ‚Tal Achor‘“ (
Josua 7,26
), das heißt „Unglück“. Im Buche
Chronik wird er erwähnt als „Achan, der Israel ins Unglück brachte“.
1.Chronik 2,7
.
Achan versündigte sich, weil er die ausdrücklichen, ernsten War-
nungen Gottes und dessen überaus machtvolle Offenbarungen miß-
achtete. „Hütet euch vor dem Gebannten und laßt euch nicht gelü-
sten, etwas von dem Gebannten zu nehmen und das Lager Israels
in Bann und Unglück zu bringen“ (
Josua 6,17.18
), war allen Israe-
liten öffentlich verkündigt worden. Dieser Befehl kam unmittelbar
nach dem wunderbaren Durchgang durch den Jordan. Sie hatten den
Bund mit Gott durch die Beschneidung aufs neue anerkannt, Passa
gefeiert und von der Erscheinung des Engels, des Fürsten über das
Heer des Herrn, erfahren. Darauf folgte die Einnahme Jerichos, die
zeigte, daß alle Übertreter des göttlichen Gesetzes mit Sicherheit
vernichtet werden. Die Tatsache, daß allein die Kraft Gottes Israel
den Sieg verlieh, sie sich Jerichos also nicht aus eigener Kraft be-
mächtigt hatten, verlieh dem Befehl, sich der Beute zu enthalten,
großes Gewicht. Gott hatte diese Festung durch die Macht seines
Wortes vernichtet; die Eroberung war sein Werk, deshalb mußte die
Stadt mit allem, was darin war, ihm allein überlassen werden.
Unter den Millionen Israeliten war nur ein einziger Mann, der es
in jener feierlichen Stunde des Sieges und Gerichtes wagte, Gottes
Gebot zu übertreten. Das köstliche Gewand aus Sinear hatte Achans
Habsucht erregt; sogar im Angesicht des Todes bezeichnete er ihn
noch als einen „schönen babylonischen Mantel“.
Josua 7,21 (Bruns)
.
Eine Sünde zog die andere nach sich; er eignete sich auch Gold und
Silber an, das für die Schatzkammer des Herrn bestimmt war, und
beraubte damit Gott der Erstlingsfrucht des Landes Kanaan.
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