Seite 497 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die Aufteilung Kanaans
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dies zu Mose sagte ... Und nun siehe, ich bin heute fünfundachtzig
Jahre alt und bin noch heute so stark, wie ich war an dem Tage,
da mich Mose aussandte. Wie meine Kraft damals war, so ist sie
noch jetzt, zu kämpfen und aus- und einzuziehen. So gib mir nun
dies Gebirge, von dem der Herr geredet hat an jenem Tage; denn
du hast‘s gehört am selben Tage, daß dort die Enakiter wohnen und
große und feste Städte sind. Vielleicht wird der Herr mit mir sein,
damit ich sie vertreibe, wie der Herr zugesagt hat.“
Josua 14,10-12
.
Die Obersten Judas unterstützten diese Bitte. Da Kaleb selbst von
diesem Stamm für die Verteilung des Landes berufen war, hatte er
sich diese Männer als Rückhalt für seine Forderung mitgenommen.
Es sollte nicht aussehen, als habe er seine Stellung dazu benutzt,
andere zu übervorteilen.
Seine Bitte wurde sofort gewährt. Die Eroberung der Festung
der Riesen konnte keinem Zuverlässigeren anvertraut werden. „Da
segnete ihn Josua und gab Kaleb, dem Sohn Jephunnes, Hebron zum
Erbteil“, „weil er dem Herrn, dem Gott Israels, treulich gefolgt war.“
Josua 14,13.14
. Kalebs Glaube war noch ebenso stark wie damals,
als er dem ungünstigen Bericht der Kundschafter widersprach. Er
hatte auf Gottes Zusage vertraut, daß er sein Volk in den Besitz
Kanaans bringen werde, und ihm rückhaltlos gehorcht. Mit seinem
Volk hatte er die lange Wüstenwanderung ertragen und die Enttäu-
schungen und Beschwernisse der Schuldiggewordenen geteilt. Doch
er klagte niemals darüber, sondern rühmte Gottes Gnade, die ihn in
der Wüste bewahrte, als seine Brüder hinweggerafft wurden. In allen
Mühsalen, Gefahren und Plagen der Wüstenzeit und während der
Kriegsjahre seit dem Einzug in Kanaan hatte der Herr ihn behütet;
und noch jetzt, mit über achtzig Jahren, war seine Lebenskraft unge-
mindert. Er erbat sich kein Land, das bereits erobert war, sondern
den Ort, den die Kundschafter vor allen anderen als uneinnehmbar
bezeichnet hatten. Mit Gottes Hilfe wollte er den Riesen, deren Stär-
ke einst Israels Glauben ins Wanken brachte, die Festung entreißen.
Sein Wunsch ging nicht auf Selbstverherrlichung hinaus. Ihm lag
daran, Gott zu ehren und die Stämme zu ermutigen, das Land, das
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ihre Väter für uneinnehmbar gehalten hatten, vollständig zu erobern.
Kaleb erhielt das Erbteil, wonach er vierzig Jahre lang ausge-
schaut hatte, und im Vertrauen auf Gott „vertrieb er von dort die drei
Söhne Enaks“.
Josua 15,14
. Aber sein Eifer erlahmte nicht, nachdem