Seite 499 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die Aufteilung Kanaans
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„dazu gibt es eiserne Wagen bei allen Kanaanitern, die im ebenen
Land wohnen.“
Gott hatte Israel seine Hilfe versprochen, und hätten die Ephrai-
miten Kalebs Glaubensmut besessen, hätte ihnen kein Feind wider-
stehen können. Ihrem offensichtlichen Wunsch, Mühen und Gefah-
ren aus dem Wege zu gehen, begegnete Josua mit Festigkeit. „Du
bist ein großes Volk“, sagte er. „Du wirst ‚die Kanaaniter vertreiben,
obwohl sie eiserne Wagen haben, denn du wirst mächtiger sein als
sie‘“.
Josua 17,16-18
. So führte er ihre eigenen Beweisgründe gegen
sie an. Waren sie ein großes Volk, wie sie behaupteten, mußten sie
auch in der Lage sein, den eigenen Weg zu gehen wie ihre Brüder.
Mit Gottes Hilfe brauchten sie die eisernen Wagen nicht zu fürchten.
Bis dahin war Gilgal Israels Hauptquartier. Hier stand auch die
Stiftshütte. Nun sollte sie einen bleibenden Aufenthaltsort finden.
Das war Silo, eine kleine Stadt im Gebiet von Ephraim. Sie lag
etwa in der Mitte des Landes und war von allen Stämmen leicht zu
erreichen. Dieses Gebiet war bereits völlig unterworfen, so daß die
Anbeter Gottes nicht belästigt werden konnten. „Es versammelte
sich die ganze Gemeinde der Kinder Israel in Silo und richtete dort
die Stiftshütte auf.“
Josua 18,1
. Die noch im Lager befindlichen
Stämme folgten ihr bei der Verlegung von Gilgal nach Silo und
schlugen dort ihre Zelte auf. Hier lebten sie, bis sie sich auf ihre
Besitzungen verteilten.
Dreihundert Jahre blieb die Bundeslade in Silo, bis sie wegen der
Sünden des Hauses Eli in die Hände der Philister fiel und Silo zerstört
wurde. Sie kam nie wieder dorthin zurück. Der Heiligtumsdienst
wurde schließlich in den Tempel zu Jerusalem verlegt und Silo damit
bedeutungslos. Heute kennzeichnen nur noch Ruinen den Platz,
wo es einst stand. Viel später wurde sein Schicksal Jerusalem zur
Warnung vorgehalten. „Geht hin an meine Stätte zu Silo, wo früher
mein Name gewohnt hat“, sprach der Herr durch den Propheten
Jeremia, „und schaut, was ich dort getan habe wegen der Bosheit
meines Volks Israel ... so will ich mit dem Hause, das nach meinem
Namen genannt ist, auf das ihr euch verlaßt, und mit der Stätte, die
ich euch und euren Vätern gegeben habe, ebenso tun, wie ich mit
Silo getan habe.“
Jeremia 7,12.14
.
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„Als sie das ganze Land ausgeteilt hatten“ und allen Stämmen
ihr Erbteil zugemessen war, stellte auch Josua seine Forderung. Wie