Seite 525 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die jährlichen Feste
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Glück in deinen Palästen!“ „Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,
daß ich durch sie einziehe und dem Herrn danke.“ „Ich will meine
Gelübde dem Herrn erfüllen vor all seinem Volk in den Vorhöfen
am Hause des Herrn, in dir, Jerusalem. Halleluja!“
Psalm 48,2.3
;
122,7
;
118,19
;
116,18.19
.
In Jerusalem standen den Pilgern alle Häuser offen, Zimmer
wurden unentgeltlich zur Verfügung gestellt; aber das reichte bei
weitem nicht aus für die riesige Versammlung. Deshalb schlug man
an allen verfügbaren Plätzen in der Stadt und auf den Hügeln in der
Umgebung Wohnzelte auf.
Am vierzehnten Tage des Monats wurde abends das Passa ge-
feiert. Seine feierlichen, eindrucksvollen Zeremonien erinnerten an
die Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten und wiesen auf das
Opfer hin, das aus der Knechtschaft der Sünde erretten sollte. Als
der Heiland auf Golgatha sein Leben dahingab, verlor das Passa-
fest seine Bedeutung. Dafür wurde das Abendmahl eingesetzt zum
Gedächtnis an dasselbe Ereignis, worauf das Passa ein Vorbild war.
Auf das Passa folgte das siebentägige Fest der ungesäuerten
Brote. Der erste und der siebente Tag waren andachtsvolle Ver-
sammlungstage, an denen keine niedrige Arbeit verrichtet werden
sollte. Am zweiten Tage wurden Gott die Erstlingsfrüchte des Jahres
dargebracht. In Palästina war Gerste das früheste Getreide, und es
reifte gerade zu Beginn des Festes. Eine Gerstengarbe schwangen
die Priester vor dem Altar Gottes als Bekenntnis, daß alles ihm ge-
hörte. Erst nach dieser Zeremonie durfte die Ernte eingesammelt
werden.
Fünfzig Tage nach der Darbringung der Erstlingsfrüchte war
Pfingsten, auch Ernte- oder Wochenfest genannt. Als Ausdruck der
Dankbarkeit für das als Speise zubereitete Korn wurden Gott zwei
mit Sauerteig gebackene Laibe Brot dargebracht. Pfingsten bestand
nur aus einem Tag, und der war dem Gottesdienst vorbehalten.
Im siebenten Monat kam das Laubhütten- oder Erntefest. Dabei
dankte man für Gottes große Güte, für die Früchte in den Gärten, in
den Olivenhainen und in den Weinbergen. Es war die krönende Fest-
versammlung des Jahres. Das Land hatte seinen Ertrag geliefert, die
Ernte war in die Kornkammern eingebracht; Früchte, Öl und Wein
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waren eingelagert, die ersten Früchte des Jahres aufgespeichert. Nun
kam das Volk mit seinen Dankesgaben zu Gott, der so überreich