Seite 549 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Simson
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„Sie gefällt meinen Augen.“
Richter 14,3
. Schließlich gaben sie
nach, und die Hochzeit fand statt.
Gerade als er ins Mannesalter kam, in dem er seinen göttlichen
Auftrag durchführen sollte, zu der Zeit also, in der er Gott vor al-
lem hätte treu sein müssen, verband er sich mit Israels Feinden.
Er fragte weder danach, ob er Gott mit der Wahl dieses Mädchens
ehrte, noch ob er sich damit in eine Lage brachte, in der er seiner
Lebensaufgabe nicht gerecht werden konnte. Gott hat jedem, der
sich vor allem bemüht, ihn zu ehren, Weisheit zugesagt. Aber es gibt
keine Verheißung für diejenigen, die nur an sich und ihre eigenen
Annehmlichkeiten denken.
Wie viele machen es wie Simson! Wie oft werden Ehen zwi-
schen Gläubigen und Ungläubigen geschlossen, bei denen nur das
Gefühl den Ausschlag gab! Die Beteiligten fragen weder Gott um
Rat noch denken sie an seine Ehre. Gerade bei der Eheschließung
sollte der christliche Glaube mitbestimmend sein. Aber leider haben
die Heiratsgründe nur zu oft nichts mit christlichen Grundsätzen zu
tun. Der Böse bemüht sich dauernd, seine Macht über Gottes Volk
zu vergrößern, indem er sie dazu verleitet, Bindungen mit seinen An-
hängern einzugehen. Und um das zu erreichen, versucht er, unheilige
Begierden im Menschen zu wecken. Aber der Herr hat in seinem
Wort deutlich davor gewarnt, sich mit denen zusammenzutun, die
ihn nicht lieben. „Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was für ein
Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel
Gottes gemein mit den Götzen?“
2.Korinther 6,15.16
.
Beim Hochzeitsgelage wurde Simson noch vertrauter mit denen,
die den Gott Israels haßten. Und wer solche Beziehungen freiwil-
lig aufnimmt, wird nicht darum herumkommen, sich bis zu einem
gewissen Grade den Sitten und Gewohnheiten seiner Umgebung
anzupassen. Aber auf solche Weise verbrachte Zeit ist schlimmer als
vergeudet. Dort werden Meinungen laut und Ansichten geäußert, die
darauf abzielen, feste Grundsätze zu durchbrechen und die innere
Haltung des Menschen zu schwächen.
Die Frau, um deretwillen Simson Gottes Gebot übertrat, übte
noch vor dem Abschluß der Hochzeitsfeierlichkeiten Verrat an ihrem
Mann. Aus Zorn darüber verließ Simson sie kurzerhand und ging
allein nach Zora in seine Heimat. Nachdem er sich beruhigt hatte,