Seite 577 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die Philister rauben die Bundeslade
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unehrerbietige Dreistigkeit der Einwohner von Beth-Schemesch wur-
de schnell bestraft. Viele ereilte der Tod. Trotzdem brachte dieses
Strafgericht die Überlebenden nicht zur Einsicht ihrer Schuld; sie
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sahen lediglich mit abergläubischer Furcht auf die Lade. Den Beth-
Schemiten lag nun sehr daran, von ihr befreit zu werden, wagten
aber nicht, sie wegzubringen. So forderten sie die Bewohner von
Kirjath-Jearim auf: „Holt sie!“ Glücklich begrüßten diese die heilige
Truhe. Sie wußten, sie war das Unterpfand göttlicher Gnade für alle
Gehorsamen und Gläubigen. Mit ehrfürchtiger Freude brachten sie
sie in ihre Stadt und stellten sie in das Haus des Leviten Abinadab.
Dieser beauftragte seinen Sohn Eleasar, auf sie aufzupassen, und
dort blieb sie dann viele Jahre.
Seitdem sich der Herr Hannas Sohn zum ersten Mal offenbart
hatte, erkannte das ganze Volk Samuels Berufung zum Propheten-
amt an. Mit der gewissenhaften Weitergabe der göttlichen Warnung
an das Haus Elis hatte er seine Zuverlässigkeit als Jahwes Diener
bewiesen, so schwer und schmerzlich die Pflicht damals sein mochte.
„Und der Herr war mit ihm und ließ keines von allen seinen Worten
zur Erde fallen. Und ganz Israel von Dan bis Beerseba erkannte, daß
Samuel damit betraut war, Prophet des Herrn zu sein.“
1.Samuel
3,19.20
.
Israel als Volk blieb weiterhin dem Unglauben und der Abgöt-
terei verfallen und zur Strafe dafür den Philistern unterworfen. In
dieser Zeit durchzog Samuel die Städte und Dörfer im ganzen Lande
und versuchte, das Volk zum Gott seiner Väter zu bekehren; und
seine Bemühungen hatten sichtbaren Erfolg. Nachdem die Israeliten
die Unterdrückung ihrer Feinde zwanzig Jahre lang ertragen hatten,
„schrien sie zum Herrn“. Samuel riet ihnen: „Wenn ihr euch von
ganzem Herzen zu dem Herrn bekehren wollt, so tut von euch die
fremden Götter und die Astarten und richtet euer Herz zu dem Herrn
und dient ihm allein.“
1.Samuel 7,3
. Wir sehen, daß schon Samuel
tätige Frömmigkeit und Herzensglauben predigte, wie es Christus
tat, als er auf Erden war. Ohne die Gnade Christi waren auch für das
alte Israel die äußerlichen religiösen Formen wertlos. Beim heutigen
Volk ist es nicht anders.
Wir benötigen heute eine Erweckung zu wahrem Herzensglau-
ben, wie sie damals Israel erlebte. Bei allen, die zu Gott zurückfinden
möchten, muß als erstes Reue zu erkennen sein. Das kann keiner