Seite 689 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Davids Regierung
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geredet hast, will ich zu Ehren kommen.“
2.Samuel 6,21.22
. Dem
Verweis Davids fügte der Herr den seinigen hinzu: Wegen ihres
Stolzes und ihrer Anmaßung hatte Michal „kein Kind bis an den Tag
ihres Todes“.
2.Samuel 6,23
.
Die Feierlichkeiten bei der Heimholung der Bundeslade machten
auf die Israeliten bleibenden Eindruck. Sie weckten wieder stärke-
re Anteilnahme am Heiligtumsdienst und belebten ihren Eifer für
Jahwe aufs neue. Und David versuchte mit allen ihm zu Gebote
stehenden Mitteln, die Erinnerung daran noch zu vertiefen. Der
Gesang wurde zum regelmäßigen Bestandteil des Gottesdienstes.
David verfaßte Psalmen nicht nur zum Gebrauch der Priester beim
Dienst am Heiligtum, sondern auch für das Volk auf seinen Reisen
nach Jerusalem zu den jährlichen Festen. Der nachhaltige Einfluß
dieser Musik trug dazu bei, das Volk vom Götzendienst zu befreien.
Viele benachbarte Völker beobachteten Israels Wohlergehen und
wurden veranlaßt, achtungsvoll über Israels Gott nachzudenken, der
so große Dinge für sein Volk getan hatte.
Das von Mose errichtete Zelt mit allem, was zum Heiligtums-
dienst gehörte, stand noch immer — mit Ausnahme der Bundeslade
— in Gibea. David beabsichtigte, Jerusalem zum religiösen Mittel-
punkt der Nation zu machen. Da er für sich inzwischen einen Palast
gebaut hatte, empfand er es als unangemessen, daß die Lade Gottes
in einem Zelt bleiben sollte. Deshalb beschloß er, einen prachtvol-
len Tempel zu errichten, der davon Zeugnis ablegte, daß Israel die
ständige Gegenwart seines Königs Jahwe zu würdigen wußte. Als
er mit dem Propheten Nathan über seine Absicht sprach, erhielt er
die ermutigende Antwort: „Alles, was in deinem Herzen ist, das tu,
denn der Herr ist mit dir.“
2.Samuel 7,3
.
Aber noch in derselben Nacht kam das Wort des Herrn zu Na-
than mit einer Botschaft an den König. David durfte dem Herrn
kein Haus bauen, aber ihm wurde die Gnade Gottes für sich, seine
Nachkommen und das Reich Israel zugesichert: „So spricht der Herr
Zebaoth: Ich habe dich genommen von den Schafhürden, damit du
Fürst über mein Volk Israel sein sollst, und bin mit dir gewesen, wo
du hingegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet;
und ich will dir einen großen Namen machen gleich dem Namen
der Großen auf Erden. Und ich will meinem Volk Israel eine Stät-
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te geben und will es pflanzen, daß es dort wohne und sich nicht