Seite 690 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
mehr ängstigen müsse und die Kinder der Bosheit es nicht mehr
bedrängen.“
2.Samuel 7,8-10
.
David hatte gewünscht, Gott ein Haus zu bauen, und erhielt nun
seinerseits die Verheißung: „Der Herr verkündigt dir, daß der Herr
dir ein Haus bauen will ... Ich will dir einen Nachkommen erwecken,
der von deinem Leibe kommen wird ... Der soll meinem Namen ein
Haus bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich.“
2.Samuel 7,11-13
.
Als Grund, warum David den Tempel nicht bauen durfte, wurde
ihm gesagt: „Du hast viel Blut vergossen und große Kriege geführt;
darum sollst du meinem Namen nicht ein Haus bauen ... Siehe, der
Sohn, der dir geboren werden soll, der wird ein Mann der Ruhe
sein; denn ich will ihm Ruhe schaffen vor allen seinen Feinden
ringsumher. Er soll Salomo heißen; denn ich will Israel Frieden
und Ruhe geben, solange er lebt. Der soll meinem Namen ein Haus
bauen.“
1.Chronik 22,8-10
.
Obwohl ihm sein Herzenswunsch versagt blieb, nahm David die
Nachricht dankbar auf. „Wer bin ich, Herr Herr,“ rief er aus, „und
was ist mein Haus, daß du mich bis hierher gebracht hast? Aber
nun hast du das noch für zu wenig gehalten, Herr Herr, und hast
dem Hause deines Knechtes sogar für die ferne Zukunft Zusagen
gegeben.“
2.Samuel 7,18.19
. Und er erneuerte seinen Bund mit Gott.
David wußte, daß es für ihn und seine Regierung Ehre und Ruhm
bedeutet hätte, wenn er sein Vorhaben ausführen könnte; aber er war
bereit, sich dem Willen Gottes zu fügen. Solch dankbarer Verzicht
ist sogar unter Christen eine Seltenheit. Wie oft halten sich Men-
schen, die das beste Mannesalter bereits überschritten haben, an dem
Gedanken fest, irgend etwas Besonderes schaffen zu müssen. Sie
nehmen sich etwas vor und sind doch ungeeignet dafür. Gottes Geist
mag ihnen klar machen, daß ihre Aufgabe nicht unbedingt darin
besteht, ihre Pläne zu verwirklichen, sondern oft darin, anderen den
Weg vorzubereiten. Aber statt sich willig von Gott führen zu lassen,
kommen sie sich falsch beurteilt vor und tun dann lieber gar nichts.
Andere klammern sich an eine Verantwortung, die sie nicht mehr
zu tragen vermögen und für die ihre Kräfte nicht ausreichen. Dar-
über vernachlässigen sie dann das, was sie wirklich leisten könnten.
Wegen dieser fehlenden Mitarbeit scheitern größere Leistungen.
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