Seite 693 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Davids Regierung
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„Als aber die Ammoniter sahen, daß sie bei David in Verruf gekom-
men waren, sandten Hanun und die Ammoniter tausend Zentner
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Silber, um Männer mit Streitwagen und Reiter anzuwerben in Me-
sopotamien, im Aramäerland von Maacha und in Zoba. Und sie
warben zweiunddreißigtausend Männer mit Streitwagen an ... Und
die Ammoniter sammelten sich auch aus ihren Städten und kamen
zum Kampf.“
1.Chronik 19,6.7
.
Es war in der Tat ein furchterregendes Bündnis. Die Länder
zwischen Euphrat und Mittelmeer hatten sich mit den Ammonitern
zusammengetan. Nord- und Ostkanaan war von den bewaffneten
Feinden eingekreist, die gemeinsam das Königreich Israel vernichten
wollten.
Die Hebräer warteten den Angriff auf ihr Land nicht ab. Ihre
Streitkräfte überquerten unter Joabs Führung den Jordan und rückten
gegen die Hauptstadt der Ammoniter vor. Ehe aber der hebräische
Heerführer seine Leute ins Gefecht führte, ermutigte er sie zum
Kampf. Er sagte zu seinem Bruder Abisai: „Sei getrost und laß uns
getrost handeln für unser Volk und für die Städte unseres Gottes.
Der Herr tue, was ihm gefällt!“
1.Chronik 19,13
. Schon beim ersten
Treffen besiegten sie die feindlichen Verbündeten. Trotzdem sahen
diese den Streit nicht als beendet an und setzten ihn im folgenden
Jahr fort. Diesmal bedrohte der König von Syrien Israel mit einem
riesigen Heer. David erkannte, wieviel vom Ausgang dieses Kamp-
fes abhing, und übernahm selbst den Oberbefehl. Durch Gottes Hilfe
fügte er dem Gegner eine solch vernichtende Niederlage zu, daß die
Syrer vom Libanon bis zum Euphrat fortan nicht nur auf Krieg ver-
zichteten, sondern Israel zinspflichtig waren. Gegen die Ammoniter
kämpfte David mit aller Kraft weiter, bis auch ihre Festungen fielen
und das ganze Land unter Israels Herrschaft kam.
Die Gefahren, durch die dem Volk völlige Vernichtung gedroht
hatte, erwiesen sich nach Gottes Vorsehung als Mittel zum Aufstieg
zu beispielloser Größe. In Erinnerung an diese außergewöhnliche
Befreiung sang David:
„Der Herr lebt! Gelobt sei mein Fels! Der Gott meines Heils
sei hoch erhoben, der Gott, der mir Vergeltung schafft und zwingt
die Völker unter mich, der mich errettet von meinen Feinden. Du
erhöhst mich über die, die sich gegen mich erheben; du hilfst mir
von den Frevlern. Darum will ich dir danken, Herr, unter den Heiden