Seite 82 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
Tiefe auf und taten sich die Fenster des Himmels auf“.
1.Mose 7,11
.
Wolkenbruchartig stürzte das Wasser herab. Flüsse traten aus ihren
Ufern und überschwemmten die Täler. Wasserstrahlen brachen mit
unbeschreiblicher Gewalt aus der Erde und schleuderten Felsbrocken
hoch in die Luft, die sich im Sturz tief in die Erde bohrten.
Als erstes sahen die Menschen die Zerstörung der eigenen Werke.
Ihre prachtvollen Häuser, die wunderschönen Gärten und Haine, in
denen die Götzenbilder standen, wurden durch Blitze zerstört. Die
Trümmer wurden weit umher geschleudert. Die Altäre, auf denen
sie Menschenopfer dargebracht hatten, wurden niedergerissen. Die
Macht des lebendigen Gottes ließ die Götzenanbeter zittern und
erkennen, daß ihre Verderbtheit und Abgötterei diese Vernichtung
verursacht hatte.
Als die Gewalt des Sturmes zunahm, wurden Bäume, Häuser,
Felsen und Erde durcheinandergewirbelt. Der Schrecken von Men-
schen und Tieren war unbeschreiblich. Das Wehklagen derer, die
Gottes Autorität verachtet hatten, übertönte noch das Heulen des
Sturmes. Satan selbst, der gezwungen war, inmitten der tobenden
Elemente zu bleiben, fürchtete um seine eigene Existenz. Es hatte
ihm Vergnügen bereitet, so mächtige Wesen zu beherrschen, und er
wünschte, daß sie weiterlebten, damit sie ihre Rebellion gegen den
Herrscher des Himmels fortsetzten. Er verwünschte Gott und klagte
ihn der Ungerechtigkeit und Grausamkeit an. Wie dieser lästerten
auch viele Leute Gott, und wenn es möglich gewesen wäre, wür-
den sie ihn von seinem Throne herabgerissen haben. Andere waren
irrsinnig vor Angst, sie streckten ihre Hände nach der Arche aus
und forderten Einlaß. Aber ihr Flehen war vergeblich. Schließlich
erwachte ihr Gewissen, und sie erkannten, daß es einen Gott im Him-
mel gibt. Nun riefen sie ihn ernstlich an, aber sein Ohr war ihrem
Schreien verschlossen. In jener schrecklichen Stunde begriffen sie,
daß die Übertretung des göttlichen Gesetzes ihren Untergang herbei-
geführt hatte. Doch während sie aus Furcht vor Strafe ihre Sünden
bekannten, empfanden sie keine wahre Reue und keine Abscheu vor
dem Bösen. Hätte Gott jetzt das Strafgericht abgewendet, würden sie
den Himmel erneut herausgefordert haben. Ebenso werden auch die
Unbußfertigen bei dem Gottesgericht, das die Erde vor der Vernich-
tung durch Feuer heimsuchen wird, genau wissen, worin ihre Sünde