Seite 147 - Auf den Spuren des gro

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Hilfe für Arbeitslose und Obdachlose
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Vielen Stadtbewohnern, die keinen Fußbreit Grünland besitzen,
deren Blicke jahrein, jahraus nur auf schmutzige Hinterhöfe und
enge Gassen, auf Beton- und Steinmauern gerichtet sind und die in
einen staub- und rauchverhangenen Himmel schauen, würden es fast
wie paradiesisch empfinden, wenn sie wieder in einem ländlichen
Gebiet leben könnten, wo sie von grünen Feldern, Wäldern, Hügeln
und Bächen, einem klaren Himmel und frischer, reiner Luft umgeben
wären.
Größtenteils von schlechter Gesellschaft und aus der Abhän-
gigkeit von Menschen befreit und von den gesundheitsschädlichen
Lebensgewohnheiten und aller Hektik entfernt, würden sie dann wie-
der mehr die Schönheiten der Schöpfung wahrnehmen. Hier würden
sie wieder die Gegenwart Gottes und ihre Abhängigkeit von ihm er-
kennen. Durch die Natur würde seine Stimme zu ihren Herzen reden
von seinem Frieden und seiner Liebe, und Geist, Seele und Körper
wären hier für diese heilsame, lebenspendende Macht empfänglich.
Sehr viele benötigen, bevor sie sich selbst um ihren Lebens-
unterhalt kümmern können, zunächst Beistand, Ermutigung und
Anleitung. Es gibt zahllose Familien, für die es der wichtigste mis-
sionarische Dienst wäre, ihnen bei der Ansiedlung auf dem Lande
zu helfen und ihnen zu zeigen, wie sie in der Landwirtschaft ihren
Lebensunterhalt verdienen können.
Die Notwendigkeit solcher Hilfe und Anleitung ist aber nicht nur
auf Städter begrenzt; auch auf dem Lande sind — trotz all der hiesi-
gen Möglichkeiten zu einem besseren Leben — unzählige Arme in
großen Schwierigkeiten. Ganzen dörflichen Gemeinden fehlt es an
handwerklichen und gesundheitsberuflichen Ausbildungseinrichtun-
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gen. Familien leben in Hütten mit mangelhafter Einrichtung, ohne
ausreichende Bekleidung, ohne geeignetes Werkzeug, ohne Bücher,
ohne jede Annehmlichkeit oder Behaglichkeit und ohne geeigne-
te Bildungsmöglichkeiten. Gedanklich abgestumpfte Seelen sowie
geschwächte und kränkliche Körper offenbaren die Auswirkungen
schlechten Erbgutes und falscher Lebensgewohnheiten. Diese Men-
schen müssen von Grund auf ausgebildet werden. Sie haben bisher
ein hilfloses, unproduktives und verwahrlostes Leben geführt und
müssen deshalb erst zu guten Gewohnheiten erzogen werden.
Wie kann man sie zu der Einsicht führen, daß es nötig ist, ih-
re Lebensweise zu verbessern? Wie hilft man ihnen, ein höheres