Kapitel 16: Das Gebet für die Kranken
Die Bibel sagt, daß man „allezeit beten und darin nicht nachlas-
sen soll“ (
Lukas 18,1
) und wenn es je eine Zeit gibt, in der Menschen
ihre Gebetsbedürftigkeit spüren, so ist es dann, wenn ihre Kräfte
schwinden und ihnen gar das Leben zu entgleiten droht.
Wer gesund ist, vergißt oft die wunderbaren, Tag für Tag, jahrein,
jahraus empfangenen Gnadengaben und gibt Gott für seine Wohl-
taten keine Dankopfer. Wenn man dann aber krank wird, erinnert
man sich an Gott; wenn menschliche Stärke versagt, erkennen die
Kranken, daß sie göttliche Hilfe brauchen. Und niemals wendet sich
unser gnädiger Gott von einer Seele ab, die ihn aufrichtig um Hilfe
bittet. Er ist unsere Zuflucht in Krankheit wie in Gesundheit.
„Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmt, so erbarmt sich
der Herr über die, die ihn fürchten. Denn er weiß, was für ein Gebilde
wir sind; er gedenkt daran, daß wir Staub sind.“
Psalm 103,13.14
.
„Die Toren, die geplagt waren um ihrer Übertretung und um ihrer
Sünde willen, daß ihnen ekelte vor aller Speise und sie todkrank
wurden, die dann zum Herrn riefen in ihrer Not, und er half ihnen
aus ihren Ängsten, er sandte sein Wort und machte sie gesund und
errettete sie, daß sie nicht starben: Die sollen dem Herrn danken für
seine Güte ...“
Psalm 107,17-21
.
Heute heilt Gott Kranke ebenso bereitwillig wie damals, als
der Heilige Geist diese Worte durch den Psalmisten sprach. Und
Christus ist heute derselbe mitfühlende Arzt, der er während seines
Dienstes auf Erden war. In ihm ist Heilkraft für jede Krankheit
und Stärkung für jede Schwachheit. Seine heutigen Jünger sollen
für die Kranken ebenso ernsthaft beten wie seine damaligen. Die
[181]
Heilungen werden dann eintreten, denn „das Gebet des Glaubens
wird dem Kranken helfen“.
Jakobus 5,15
. Wir haben die Kraft des
Heiligen Geistes und die beruhigende Gewißheit des Glaubens, die
sich auf Gottes Verheißungen stützen kann. Die Verheißung des
Herrn, daß sie auf Kranke die Hände legen werden, und es dann
besser mit ihnen werden wird (vgl.
Markus 16,18
), gilt heute ebenso
172