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Auf den Spuren des großen Arztes
ten gereicht oder nicht. Deshalb sollte unser Beten den folgenden
Gedankengang einschließen: „Herr, du kennst jedes Geheimnis der
Seele. Du bist auch mit diesem Menschen vertraut. Jesus, sein Für-
sprecher, gab sein Leben für ihn. Seine Liebe zu ihm ist größer, als
unsere überhaupt sein kann. Wenn es also dir zur Ehre und dem
Kranken zum Guten dient, bitten wir dich im Namen Jesu, daß er
wieder gesund werde. Wenn dies aber nicht dein Wille ist, bitten wir,
daß deine Gnade ihn trösten und deine Gegenwart ihm in seinem
Leiden helfen möge.“
Gott kennt schon von Anfang an auch das Ende. Er ist mit den
Herzen aller Menschen vertraut; er entschlüsselt jedes Geheimnis
der Seele. Er weiß somit, ob diejenigen, für die wir beten, die Versu-
chungen bestehen würden, die auf sie zukämen, wenn sie am Leben
blieben, oder nicht. Er weiß, ob ihr weiteres Leben für sie und die
Welt ein Segen oder ein Fluch würde. Dies ist ein Grund, warum
wir, wenn wir Gott mit Ernst unsere Bitten vorlegen, sagen sollten:
„Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“
Lukas 22,42
. Je-
sus fügte diese Worte der Unterwerfung unter die Weisheit und den
Willen Gottes an, als er im Garten Gethsemane um folgendes bat:
„Mein Vater, ist‘s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber.“
Matthäus 26,39
. Wenn diese Worte für ihn, den Sohn Gottes, ange-
messen waren, um wieviel nötiger werden sie dann auf den Lippen
begrenzter, irrender Sterblicher!
Der angemessene Weg besteht darin, unsere Wünsche unserem
allweisen himmlischen Vater zu übergeben und dann in vollkom-
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menem Vertrauen alles ihm anheimzustellen. Wir wissen doch, daß
Gott uns erhört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten.
Aber unsere Anliegen ohne einen Geist der Unterwerfung fordernd
vorzutragen, ist nicht richtig; unsere Gebete müssen die Gestalt einer
Fürbitte, nicht die einer Forderung aufweisen.
Es gibt Fälle, wo Gott in seiner Allmacht bewirkt, daß Menschen
wieder gesund werden. Jedoch nicht alle Kranken werden geheilt.
Viele werden in Jesus zur Ruhe gelegt. Johannes wurde auf der
Insel Patmos eingegeben, folgendes zu schreiben: „Selig sind die
Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist,
sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen
nach.“
Offenbarung 14,13
. Daran erkennen wir, daß auch Menschen,