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Auf den Spuren des großen Arztes
die alle Frauen erlernen sollten; sie sollte zudem auf eine Weise
gelehrt werden, die besonders den ärmeren Bevölkerungsschichten
zugute kommt. Mahlzeiten appetitlich und zugleich einfach und
nahrhaft zuzubereiten erfordert Sorgfalt, ist aber möglich. Köchin-
nen sollten wissen, wie man einfache Nahrungsmittel ohne großen
Aufwand gesund zubereiten kann, so daß sie schmackhafter und
bekömmlicher sind.
Jede Frau, die einem Familienhaushalt vorsteht und die Kunst des
gesunden Kochens noch nicht beherrscht, sollte sich entschließen,
das zu lernen, was für das Wohlbefinden ihrer Familie so wichtig
ist. Vielerorts bieten unterschiedliche Institutionen Ernährungskurse
an. Eine Frau, die keine Möglichkeit hat, daran teilzunehmen, sollte
bei einer erfahrenen Köchin in die Lehre gehen, bis sie selbst eine
Meisterin der Kochkunst ist.
Regelmäßigkeit der Mahlzeiten
Regelmäßigkeit beim Essen ist von lebenswichtiger Bedeutung.
Für jede Mahlzeit sollte es eine bestimmte Zeit geben. Zu dieser
Zeit soll jeder essen, was der Körper benötigt, und danach bis zur
nächsten Mahlzeit nichts mehr zu sich nehmen.
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Viele essen in unregelmäßigen Abständen und zwischen den
Mahlzeiten, wenn der Körper gar keine Nahrung braucht. Sie sind
nicht willensstark genug, ihren Gelüsten zu widerstehen. Auf Reisen
knabbern einige unentwegt, wenn sich irgend etwas Eßbares in ihrer
Reichweite befindet. Das ist sehr schädlich. Wenn Reisende regelmä-
ßig einfache und nahrhafte Mahlzeiten erhielten, würden sie keine so
große Müdigkeit verspüren und nicht so sehr an Krankheiten leiden.
Eine weitere üble Angewohnheit stellt das Essen unmittelbar
vor dem Zubettgehen dar. Die reguläre Abendmahlzeit mag man
eingenommen haben, aber weil man sich matt fühlt, wird nochmals
gegessen. Durch Nachgiebigkeit wird daraus eine Gewohnheit —
und oft eine derart feste, daß man es schließlich für unmöglich hält,
schlafen zu gehen, ohne zuvor noch einmal gegessen zu haben.
Infolge des späten Abendessens verschiebt sich der Verdauungs-
prozeß in die Zeit des Schlafes. Aber obwohl der Magen beständig
arbeitet, übt er seine Funktion doch nicht gründlich aus. Der Schlaf
wird von unangenehmen Träumen belastet, und am Morgen erwacht