Seite 239 - Auf den Spuren des gro

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Ernährungsweise und Gesundheit
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man müde und mit wenig Lust auf ein Frühstück. Wenn wir uns zur
Ruhe legen, sollte der Magen schon alles verdaut haben und wie die
anderen Organe ruhen können. Für Menschen mit sitzender Lebens-
weise sind späte Abendmahlzeiten besonders schädlich. Für sie ist
die dadurch ausgelöste Störung oft der Beginn einer Krankheit, die
mit dem Tod endet.
In vielen Fällen rührt die Schwäche, die am späten Abend noch
einmal Appetit aufkommen läßt, daher, daß die Verdauungsorgane
während des Tages zu sehr beansprucht worden sind. Nach der Ver-
dauung einer Mahlzeit benötigen Magen und Darm eine Ruhepause.
Deshalb sollten fünf oder sechs Stunden zwischen den Mahlzeiten
liegen. Die meisten Menschen, die es mit diesem Zeitplan versuchen,
werden herausfinden, daß eine Mahlzeit weniger pro Tag besser ist
als eine zuviel.
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Falsche Eßgewohnheiten
Speisen sollten weder zu heiß noch zu kalt gegessen werden.
Wenn die Nahrung zu kalt ist, muß der Magen sie erst erwärmen,
bevor die Verdauung beginnen kann. Kalte Getränke sind aus dem-
selben Grund schädlich; der ausgiebige Genuß heißer Getränke da-
gegen schwächt.
In der Tat wird die Verdauung der Speise behindert, wenn wäh-
rend der Mahlzeit viel Flüssigkeit eingenommen wurde, muß doch
die Flüssigkeit erst absorbiert werden, bevor die Verdauung einset-
zen kann. Eßt nicht viel Salz, vermeidet den Genuß von Essiggemüse
und scharf gewürzten Speisen, eßt viel Obst — und das Durstge-
fühl, das nach vielem Trinken während der Mahlzeit verlangt, wird
weitgehend verschwinden.
Die Speisen sollten langsam gegessen und gründlich gekaut
werden. Dies ist notwendig, damit der Speichel der Nahrung richtig
beigemischt und die Verdauungssäfte aktiviert werden können.
Ein weiteres ernstes Problem stellt das Essen zu unpassenden
Zeiten dar, wie etwa nach harter körperlicher Arbeit oder ausgiebi-
ger sportlicher Betätigung, wenn man sehr erschöpft oder erhitzt ist.
Denn unmittelbar nach dem Essen wird die Nervenkraft stark bean-
sprucht; und wenn Geist oder Körper direkt vor oder nach dem Essen
unter starker Anspannung stehen, wird die Verdauung verlangsamt.