Seite 31 - Auf den Spuren des gro

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Tage des Dienens
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Trostes und Friedens; dann aber ist auch schon der nächste Fall
— ein ebenso dringender — an der Reihe. Wieder übt Jesus seine
lebenspendende Macht aus, und alle preisen und ehren ihn, der solche
wunderbare Taten vollbringt.
Wir befassen uns gern mit dem Großartigen in Jesu Leben. Wir
sprechen am liebsten von den Wundern, die er getan hat, von seinen
übernatürlichen Handlungen. Aber daß er sich auch mit scheinbar
nebensächlichen Dingen beschäftigt hat, ist sogar ein noch überzeu-
genderer Beweis seiner Größe. Sehen wir uns folgenden Bericht
an:
Es war jüdischer Brauch, die Kinder zu einem Rabbiner zu brin-
gen, damit er seine Hände segnend auf sie lege; aber Jesu Jünger
hielten das Werk des Heilands für zu wichtig, um es deswegen zu
unterbrechen. Wenn also Mütter mit dem Wunsch kamen, Jesus
möge ihre Kinder segnen, fuhren die Jünger sie unwillig an. Sie
hielten diese Kinder für zu jung, als daß sie einen Gewinn von dieser
Segnung haben könnten. Sie meinten, Jesus wäre über deren Gegen-
wart gar nicht erfreut. Aber der Heiland verstand die Sorge und Last
der Mütter, die ihre Kinder entschieden gemäß dem Wort Gottes
erziehen wollten. Er hatte ihre Gebete erhört. Er selbst hatte sie in
seine Gegenwart gezogen.
Das kam so: Eine Mutter ging mit ihrem Kind aus dem Haus,
um Jesus aufzusuchen. Unterwegs erzählte sie einer Nachbarin von
ihrem Vorhaben. Da wünschte auch diese den Segen Jesu für ihre
Kinder. So kamen schließlich eine ganze Reihe von Müttern mit
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ihren — zum Teil auch schon älteren — Kindern zu Jesus. Als nun
die Mütter ihren Wunsch vortrugen, vernahm Jesus voller Mitgefühl
die ängstliche, besorgte Bitte. Aber er wartete noch, um zu sehen,
wie seine Jünger reagieren würden.
Als er nun mitbekam, wie die Jünger sie tadelten und — in
der Meinung, ihm damit einen Gefallen zu tun — sie wegschicken
wollten, zeigte er ihnen ihren Irrtum und sagte: „Laßt die Kinder
zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das
Reich Gottes.“
Markus 10,14
. Dann nahm er die Kinder in die Arme,
legte seine Hände auf sie und gab ihnen den Segen, wegen dem sie
gekommen waren.
Nun waren die Mütter getröstet; von Jesu Worten gestärkt und
gesegnet gingen sie nach Hause. Sie hatten jetzt wieder den Mut, ihre