Seite 406 - Auf den Spuren des gro

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Auf den Spuren des großen Arztes
der Verklärung, vor dem Todeskampf im Gerichtssaal und am Kreuz
und vor der Auferstehung in Herrlichkeit.
Das Vorrecht des Gebets
Auch wir müssen uns Zeiten freihalten zum vertieften Nach-
denken und Beten sowie zum Empfang geistlicher Stärkung. Wir
schätzen die Macht und Wirksamkeit des Gebets nicht so, wie wir
sollten. Gebet und Glaube werden vollbringen, was keine Macht der
Erde zuwege bringen kann. Wir werden uns nur selten zweimal in
genau der gleichen Situation befinden. Vielmehr müssen wir stän-
dig aufs neue Erlebnisse und Prüfungen durchstehen, in denen uns
die Erfahrungen der Vergangenheit keine ausreichende Hilfestellung
geben. Wir brauchen also das beständige Licht, das von Gott kommt.
Christus sendet denen, die auf seine Stimme hören, stets Bot-
schaften. In der Nacht der Todesqualen in Gethsemane hörten die
schlafenden Jünger nicht die Stimme Jesu. Sie nahmen undeut-
lich die Gegenwart der Engel wahr, erkannten aber nicht die Kraft
und Herrlichkeit der Szene. Ihre Schläfrigkeit und Benommenheit
brachte sie um die Stärkung, die sie für die schrecklichen vor ihnen
liegenden Ereignisse dringend gebraucht hätten. So geht es auch
heute oft gerade den Menschen, die göttliche Unterweisung am
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nötigsten brauchen. Sie verpassen sie, weil sie keine ausreichende
Gemeinschaft mit dem Himmel pflegen.
Die Versuchungen, denen wir täglich ausgesetzt sind, machen
das Gebet zu einer Notwendigkeit. Auf jedem Weg lauern Gefahren.
Diejenigen, die andere vor Lastern und Verderben retten wollen, sind
der Versuchung besonders ausgesetzt. Da sie in beständigem Kon-
takt mit dem Bösen stehen, brauchen sie einen starken Halt bei Gott;
andernfalls werden sie selbst verdorben. Kurz und entscheidend
sind die Schritte, die Menschen von hohem und heiligem Boden
hinunter auf eine niedrige Ebene führen. In einem Moment können
Entscheidungen getroffen werden, die eines Menschen Schicksal
entscheiden. Ein Fehler, den man nicht ernst nimmt, öffnet die Tü-
ren. Eine schlechte Gewohnheit wird, wenn wir sie nicht ernsthaft
bekämpfen, sich zu einer Fessel aus Stahl verstärken und den ganzen
Menschen gefangenhalten.