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Auf den Spuren des großen Arztes
„Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen
Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir
Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle
deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, ... so daß
du wieder jung wirst wie ein Adler. Der Herr schafft Gerechtigkeit
und Recht allen, die Unrecht leiden ... Er handelt nicht mit uns nach
unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat ... Wie
sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über
die, die ihn fürchten. Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er
gedenkt daran, daß wir Staub sind.“
Psalm 103,1-14
.
„Willst du, daß ich dich gesund mache?“
„Es ist aber zu Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der heißt
auf hebräisch Bethesda und hat fünf Hallen, in welchen lagen vie-
le Kranke, Blinde, Lahme, Verdorrte, die warteten, wann sich das
Wasser bewegte.“
Johannes 5,2.3 (Luther 1912)
.
Zu bestimmten Zeiten bewegte sich das Wasser dieses Teichs,
und man glaubte, dies sei das Wirken einer übernatürlichen Macht;
wer dann als erster in dieses Wasser käme, würde geheilt werden,
welche Krankheit er auch immer habe. Hunderte von Leidenden
kamen deshalb an diesen Ort; aber wenn sich dann das Wasser
bewegte, waren es so viele, die zum Teich hasteten, daß sie über
Männer, Frauen und Kinder trampelten, die schwächer waren als sie.
Viele konnten einfach nicht nahe genug an den Teich herankommen;
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manche, die es doch geschafft hatten, starben an seinem Rand. Man
hatte Hallen rings um den Platz erbaut, um die Kranken tagsüber
vor der Sonnenhitze und nachts vor der Kälte zu schützen. Viele
verbrachten die Nächte in diesen Hallen und krochen dann tagein,
tagaus an den Rand des Teichs, in der vergeblichen Hoffnung auf
Genesung.
Jesus weilte gerade in Jerusalem, allein in Meditation und Gebet,
und kam dabei zu dem Teich. Dort sah er nun die Kranken in ihrem
elenden Zustand, wie sie auf das Ereignis warteten, das sie für ihre
einzige Heilungschance hielten. Am liebsten hätte er all diese Kran-
ken gesund gemacht. Aber — es war Sabbat. Viele waren auf dem
Weg zum Tempel, um anzubeten, und Jesus wußte, daß eine solche
Heilungstat am Ruhetag das Vorurteil der Juden sehr aufstacheln