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Auf den Spuren des großen Arztes
Willen nach. Jeden Nerv und jeden Muskel erfüllt neues Leben,
kraftvolle Bewegung kehrt in die kranken Gliedmaßen zurück. Er
springt auf, geht seinen Weg mit festem, leichtem Schritt, lobt dabei
Gott und freut sich über seine wiedererhaltene Kraft.
Jesus hatte dem Kranken nicht ausdrücklich göttliche Hilfe zu-
gesichert. Der Mann hätte also sagen können: „Herr, wenn du mich
gesund machen willst, dann will ich deinem Wort gehorchen.“ Er
hätte sich von skeptischen Gedanken lähmen lassen können — und
damit seine einzige Heilungschance vertan. Aber nein! Er vertraute
bedingungslos Jesu Wort, glaubte daran, daß er schon geheilt war,
ohne das geringste Zögern strengte er sich an zu gehen, und Gott
gab ihm die Kraft dazu. Er wollte gehen, also konnte er es auch; auf
das Wort Christi hin handelte er prompt und wurde deshalb geheilt.
Durch die Sünde sind wir von der lichten Gegenwart Gottes
getrennt. Unsere Seele ist gelähmt. Aus uns selbst heraus sind wir
ebensowenig imstande, ein heiliges Leben zu führen, wie der Kran-
ke nicht fähig war zu gehen. Viele erkennen diese Ohnmacht; sie
sehnen sich nach dem geisterfüllten Leben, das ihnen eine harmoni-
sche Verbindung mit Gott ermöglicht, und strengen sich eifrig an,
ein solches Leben zu führen. Aber vergeblich! Voller Verzweiflung
rufen sie dann aus: „Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen
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von diesem todverfallenen Leibe?“
Römer 7,24
. Dabei brauchen
sie in ihrer Verzweiflung nur aufzuschauen. Der Heiland beugt sich
zu denen, die er mit seinem eigenen Blut erlöst hat, und fragt un-
aussprechlich einfühlsam und mitleidsvoll: „Willst du, daß ich dich
gesund mache?“ Er fordert dich auf, gesund und mit innerem Frieden
aufzustehen. Warte also nicht darauf, daß du schon vorab fühlst, ge-
sund gemacht zu sein — vertraue dem Wort des Heilands. Füge dich
ganz unter seinen Willen, und indem du auf Jesu Wort hin handelst,
bekommst du Kraft.
Was auch immer die üble Gewohnheit sein mag, die üble Nei-
gung, der du fortgesetzt nachgegeben hast, die deine Gedanken oder
deinen Körper gefangen hält — Christus kann und will dich von
ihr befreien. Er will deine Seele wieder lebendig machen, die „tot
durch Übertretungen“ ist.
Epheser 2,1
. Dieser Gefangenen, die durch
Schwächen, Unglücksfälle und die Ketten der Sünde gebunden ist,
will er die Freiheit wiedergeben.