Seite 61 - Auf den Spuren des gro

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Heilung für die Seele
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Die beständige Neigung zur Sünde hat deine Verbindung zu
den Quellen des Lebens vergiftet; aber Christus sagt zu dir: „Ich
will deine Sünden wegnehmen und dir dafür Frieden geben. Ich
habe dich mit meinem eigenen Blut erkauft — du bist mein! Meine
Gnade wird deine geschwächte Willenskraft stärken; deine ständig
nötige Reue über die immer gleichen Fehler will ich dir ersparen.“
Wenn Versuchungen Sturm gegen dich laufen, wenn Sorgen und
Schwierigkeiten dich erdrücken wollen, wenn du, deprimiert und
entmutigt, wieder einmal dabei bist, völlig verzweifelt aufzugeben —
dann schau auf Jesus, und die Dunkelheit um dich herum wird vom
hellen Glanz seiner Gegenwart vertrieben. Wenn Sünde in deiner
Seele die Macht ergreifen will und dich das Gewissen plagt — dann
schau auf den Heiland: Seine Gnade ist ausreichend, um die Sünde
zu beherrschen. Wende dein dankbares Herz hin zu ihm. Finde Halt
in der Hoffnung, die vor dir steht. Christus wartet ja nur darauf, dich
in seine Familie aufzunehmen. Seine Stärke will deiner Schwäche zu
Hilfe kommen, er möchte dich bei jedem Schritt führen. Leg deine
Hand in die seine und laß dich von ihm führen.
Glaube nie, daß Jesus weit weg sei — er ist dir immer nah. Seine
liebevolle Gegenwart umgibt dich! Suche ihn als den einen, der innig
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wünscht, daß du ihn findest. Er will von dir nicht nur am Saum seines
Gewandes berührt werden, sondern in beständiger Gemeinschaft mit
dir leben.
„Geh hin und sündige hinfort nicht mehr!“
Das Laubhüttenfest war gerade zu Ende. Die Priester und Rab-
biner in Jerusalem hatten mit ihren Attacken gegen Jesus keinen
Erfolg gehabt; gegen Abend „ging jeder heim. Jesus aber ging zum
Ölberg.“
Johannes 7,53
;
8,1
. Nach der Aufregung und Verwirrung
in der Stadt, die von einer sensationslüsternen Menschenmenge und
verräterischen Schriftgelehrten verursacht worden war, suchte Jesus
die Ruhe der Olivengärten, wo er mit Gott allein sein konnte. Aber
früh am Morgen kehrte er zum Tempel zurück; als sich dort dann
wieder Menschen um ihn scharten, setzte er sich und lehrte sie.
Doch bald wurde er unterbrochen: eine Gruppe von Pharisäern
und Schriftgelehrten näherte sich ihm. Sie zerrten eine völlig ver-
störte Frau mit sich, die sie lautstark anklagten, das siebte Gebot