Seite 146 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
scheinbar gesiegt, wenn durch ihre Entstellungen oder Lügen Tü-
ren verschlossen wurden, durch die Gottes Boten hätten Eingang
finden können. Aber diese Türen können nicht endgültig verschlos-
sen bleiben. Und so hat der Herr oft, wenn seine Diener nach einer
gewissen Zeit zurückkehrten, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen,
inzwischen kraftvoll für sie gewirkt und sie befähigt, Denkmäler
seines herrlichen Namens aufzurichten.
Als die Apostel durch die Verfolgung aus Ikonion vertrieben
worden waren, zogen sie nach Lystra und Derbe in der Landschaft
Lykaonien. In diesen Städten wohnten hauptsächlich Heiden, sehr
abergläubische Leute. Einige von ihnen waren bereit, das Evangeli-
um anzuhören und anzunehmen. Die Apostel beschlossen, an diesen
Orten und in ihrer Umgebung zu arbeiten, wobei sie hofften, dem
jüdischen Vorurteil und der Verfolgung zu entgehen.
In Lystra gab es keine Synagoge, obwohl einige Juden in der
Stadt wohnten. Viele Einwohner Lystras beteten in einem Tempel
an, der dem Jupiter geweiht war. Als Paulus und Barnabas in die
Stadt kamen und die Einwohner um sich versammelten, um ihnen die
schlichten Wahrheiten des Evangeliums darzulegen, versuchten viele
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diese Lehren mit dem eigenen abgöttischen Glauben in Verbindung
zu bringen.
Die Apostel bemühten sich, diesen Götzenanbetern eine Erkennt-
nis Gottes, des Schöpfers, und seines Sohnes, des Heilands der Welt,
zu vermitteln. Zuerst lenkten sie ihre Aufmerksamkeit auf Gottes
wunderbare Werke: auf die Sonne, den Mond und die Sterne, auf die
staunenswerte Ordnung der wiederkehrenden Jahreszeiten, auf die
mächtigen schneebedeckten Berge, die hohen Bäume und verschie-
dene andere Großtaten der Natur, die von seinem Können zeugen,
das menschliches Begriffsvermögen übersteigt. Durch den Hinweis
auf die Werke der Allmacht richteten die Apostel die Gedanken der
Heiden hin auf den großen Herrscher des Weltalls.
Nachdem die Apostel diese grundlegenden Wahrheiten über den
Schöpfergott dargelegt hatten, erzählten sie den Lystranern von Got-
tes Sohn, der aus Liebe zu den Menschen vom Himmel auf unsere
Erde gekommen war. Sie sprachen davon, wie er lebte und wirkte
und wie er von denen verworfen wurde, die er zu retten gekommen
war. Ferner sprachen sie davon, wie er verhört und gekreuzigt wur-
de, von den Toten auferstand und in den Himmel fuhr, um dort als